Aktuelle Nachrichten zu Lufthygiene, Corona und COVID-19 aus Forschung und Wissenschaft.
CO2-Messgerät fürs Homeoffice: Smartes Gadget von Infineon
Der Chip-Hersteller Infineon hat ein Gadget auf den Markt gebracht, das zur allgemeinen Gesundheit beitragen soll. Das kleine USB-Gerät beinhaltet einen fein justierten Kohlendioxid-Sensor, der die Luftqualität am Arbeitsplatz misst und unmissverständlich durch ein LED-Ampelsystem anzeigt, wann es Zeit zum Durchlüften ist. Genauere Informationen zur Raumluft gibt es in der App. Hier lässt sich die Luftqualität im Zeitverlauf nachverfolgen und man sieht sofort, was Lüften wirklich bringt. Der kleine Gesundheitsmanager für zu Hause nennt sich „co2go“ und kostet 120 Euro. Übrigens lässt er sich auch am Smartphone anstecken und ist so immer dabei.
Mehr Informationen finden Sie hier: CO2GO – Tragbarer Kohlendioxidsensor | Überwachung des CO2-Gehalts
Und einen Test der Inside-digital hier: Luftsensor zum Umgewöhnen: Strenger Luftwächter im Home-Office (inside-digital.de)
Bleibt die Maske für immer?
Die Corona-Maßnahmen laufen am 20. März aus – doch wie geht es dann weiter? Bleibt das Maske-tragen als Basisschutz in Innenräumen und im öffentlichem Nahverkehr? Die Politiker sind sich uneinig. Die Bundesfamilienministerin Anne Spiegel würde es begrüßen, wenn an Schulen – und auch sonst – alles wie gehabt bleiben würde. Anders sieht das die Gesundheitsexpertin der FDP, Christine Aschenberg-Dugnus. Sie meint, es sollte in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liegen, wo und wann im Alltag eine Maske getragen wird. Markus Söder, CSU, fordert die Bundesregierung auf, zügig Grundlagen für die Verlängerung der Maskenpflicht zu schaffen.
Quelle: Augsburger Allgemeine (augsburger-allgemeine.de)
Klimafreundlich: Forschungsprojekt untersucht Lüftungskonzepte, die Aerosole verringern und Energie sparen
Da sitzen sie und frieren. Seit Beginn der Pandemie stehen die Fenster in Klassenzimmern oft weit auf – das hat viele Vorteile, den Infektionsschutz zum Beispiel. Nachteile dieses Vorgehens sind, dass die Kinder häufig neben der Maske, Schal, Mütze und Jacke während des Unterrichts tragen, weil sie sonst zu sehr frieren. Ein Forschungsteam ermittelte im Rahmen des Projekts MinInfekt, dass außerdem die Energiekosten an Schulen und somit der CO²-Ausstoß deutlich gestiegen sind. Das Projekt berechnet die notwendigen Luftmengen, die nicht nur effektiv zur Minderung des Infektionsrisikos über Aerosole beitragen, sondern auch besonders energieeffizient sind. Die Forschenden stellen einen umfassenden Überblick über energieeffiziente Methoden zusammen, mit denen sich die Raumbelüftung erhöhen lässt. Erste Zwischenergebnisse zeigen Risikofaktoren sowie verschiedene Lösungsansätze. Zum Beispiel sind die Forschenden zu dem Ergebnis gekommen, dass mobile Luftfilter bestenfalls andere, frischluftzuführende Lüftungssysteme unterstützen können, um den Schutz vor Infektionen zu erhöhen.
Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.energiewendebauen.de/news/de/lueftungskonzepte_verringern_aerosole_und_sparen_energie
Schnelltesttest.de verrät Qualität von Corona-Tests
Für die meisten von uns sind sie Teil der täglichen Morgenroutine, so wie das Zähneputzen oder ein Kaffee am Morgen. Doch vielen ist gar nicht bewusst, dass das Ergebnis eines negativen Testergebnisses oft nur eine Scheinsicherheit bietet. Denn: Nicht alle im Handel erhältlichen Schnelltests sind zuverlässig. Manche Tests erkennen nur knapp 20 Prozent aller positiven Proben, selbst bei einer hohen Virenlast. Damit Käufer sich über die Qualität der Corona-Testsets informieren können, wurde schnelltesttest.de von ZER-Forschung ins Leben gerufen.
Durch einfaches abscannen des Barcodes auf den Verpackungen der Tests wird dem Benutzer direkt angezeigt, wie gut ein Test wirklich ist. Das Tool greift auf die vom Paul-Ehrlich-Institut evaluierten Angaben von SARS-COV-2-Antigen-Schnelltests zu.
Hierzu werden Daten aus „Vergleichende Evaluierung der Sensitivität von SARS-CoV-2 Antigenschnelltests“ mit Stand vom 12.01.2022 verwendet.
Den Schnelltest-Check finden Sie hier: schnelltesttest.de
Münchner Start-up entwickelt Spray gegen COVID-Lungenschäden
Das Start-up rnatics der Technischen Universität München (TUM) hat einen RNA-basierten Wirkstoff gegen entzündliche Lungenschäden in Folge schwerer COVID-19-Verläufe entwickelt. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützt die weitere Entwicklung des Medikaments nun mit 7 Millionen Euro. Dabei setzt das rnatics-Team auf eine Substanz, die eine entzündungsfördernde microRNA blockiert. Der Ansatz ist unterdessen Virusvarianten-unabhängig.
Schwere Entzündungen und Vernarbungen des Lungengewebes sind mögliche Folgen von SARS-CoV2-Infektionen. Sie können die Lungenfunktion langfristig einschränken und sind eine der Ursachen für das Phänomen „Long Covid“.
Weitere Infos: bio-m
Studie: Die Dynamik der SARS-CoV-2-Infektiosität bei Veränderungen der Aerosol-Mikroumgebung
Britische Forscher der University of Bristol’s Aerosol Research Centre unter der Leitung von Prof. Jonathan Reid, haben mit Hilfe eines neu entwickelten Geräts nachgewiesen, dass das Covid-Virus innerhalb von fünf Minuten, nachdem es in die Luft gelangt ist, einen Großteil seiner Infektiosität verliert, und innerhalb von 20 Minuten sogar 90 Prozent seiner Infektiosität. Der in der Studie nachgewiesene rasche Verlust der viralen Infektiosität deutet darauf hin, dass die Übertragung mit zunehmender Entfernung von der Aerosolquelle unwahrscheinlicher wird, selbst wenn die Partikel, die das Virus enthalten, klein sind und große Entfernungen zurücklegen können, so die Forscher.
Unter Verwendung der CELEBS-Methode fanden die Forschenden heraus, dass die Infektiosität des Virus bei einer niedrigen relativen Luftfeuchtigkeit (RH) von 40 Prozent innerhalb von fünf Sekunden nach der Erzeugung eines Aerosols auf durchschnittlich 54 Prozent fiel. Der schnelle Verlust der Infektiosität bei niedriger Luftfeuchtigkeit deutet darauf hin, dass trockene Luft dazu beitragen kann, die Gesamtexposition zu begrenzen, heißt es in der Studie.
Den Link zum vollständigen Artikel finden Sie hier: The Guardian
Den Link zur Studie gibt es hier: Studie University of Bristol
So gut schützen Gesichtsmasken im Vergleich
Gute Gesichtsmasken sind ein zuverlässiger Schutz vor einer Ansteckung vor dem Corona-Virus. Dies hat eine Studie der „American Conference of Governmental Industrial Hygienists“ anschaulich bewiesen:
Tragen zwei Menschen keine Masken und ist eine der beiden Personen infiziert, so überträgt sich das Virus im Schnitt bereits nach 15 Minuten. Bei gleichen Bedingungen springt das Virus erst nach 20 Minuten über, wenn die nicht infizierte Person eine einfache Stoffmaske trägt. Tragen beide Personen einfache Stoffmasken benötigt das Virus 27 Minuten. Trägt nur die gesunde Person eine sogenannte chirurgische oder Klinikmaske, so schützt diese ungefähr 20 Minuten lang. Trägt die gesunde Person aber eine N95-Maske (vergleichbar einer Maske der europäischen FFP2-Norm), so benötigt das COVID-19-Virus schon zweieinhalb Stunden für die Übertragung. Tragen beide Personen eine solche Maske tragen dauert es rund 25 Stunden, bis das Virus übertragen wird.
Schulstart in fünf Bundesländern – in Präsenz trotz Omikron
In mehreren Bundesländern müssen die Kinder nach den Weihnachtsferien wieder die Schulbank drücken – trotz Omikron und Unklarheit über das Ausmaß des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens. Grünen-Politiker Janosch Dahmen plädiert für tägliche PCR-Tests in den ersten beiden Wochen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die Schulen offenhalten, deswegen sagt er, dass das Tragen von Masken im Unterricht ein „absolutes Muss“ sei. In der Kultusministerkonferenz am kommenden Mittwoch wird darüber beraten, wie es unter anderem beim Präsenzunterricht an den Schulen landesweit weitergeht.
Den Link zum vollständigen Artikel finden Sie hier: Deutschlandfunk
Erster UV-C-Desinfektionsroboter gegen Coronaviren
Nach Robotern in der Altenpflege oder solchen zur Haushaltsunterstützung gibt es jetzt den ersten mechanischen Helfer im Kampf gegen Coronaviren in Aerosolen:
Das Tropeninstitut des LMU Klinikums München hat in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und dem Hersteller ICA eine „unsichtbare Schutzwand“ bestehend aus UV-C-Licht entwickelt. Damit wurde sozusagen ein Vorhang entwickelt, der Viren und Keime auf Aerosolen abtötet. Der „Hero21“ wird seit einem Monat am Universitätsspital Zürich zur Entkeimung von Patientenzimmern eingesetzt.
Zur Meldung von swissinfo.ch geht es hier entlang; ein Produkt-PDF kann hier heruntergeladen werden.

Foto: Ausschnitt Hersteller PDF des Hero21
Weihnachten stellt keine große Gefahr dar
21.12.2021 – Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch im Interview bei n-tv. Er hält die beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung für ausreichend und blickt dem Weihnachtsfest gelassen entgegen. Denn: die größte Gefahr bestehe in Innenräumen. Da Schulen und Arbeitsstätten während der Feiertage nicht besucht werden, sei auch die Ansteckungsgefahr nicht sehr hoch. Für Treffen in Innenräumen gilt weiterhin: Lüften, lüften, lüften und die gültigen Kontaktbeschränkungen beachten.
Den Link zum Interview finden Sie hier: Interview Dr. Gerhard Scheuch bei n-tv
Illustration: Andrey Popov @ AdobeStock . com