Aktuelle Nachrichten zu Lufthygiene, Corona und COVID-19 aus Forschung und Wissenschaft.
Schulstart in fünf Bundesländern – in Präsenz trotz Omikron
In mehreren Bundesländern müssen die Kinder nach den Weihnachtsferien wieder die Schulbank drücken – trotz Omikron und Unklarheit über das Ausmaß des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens. Grünen-Politiker Janosch Dahmen plädiert für tägliche PCR-Tests in den ersten beiden Wochen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die Schulen offenhalten, deswegen sagt er, dass das Tragen von Masken im Unterricht ein „absolutes Muss“ sei. In der Kultusministerkonferenz am kommenden Mittwoch wird darüber beraten, wie es unter anderem beim Präsenzunterricht an den Schulen landesweit weitergeht.
Den Link zum vollständigen Artikel finden Sie hier: Deutschlandfunk
Erster UV-C-Desinfektionsroboter gegen Coronaviren
Nach Robotern in der Altenpflege oder solchen zur Haushaltsunterstützung gibt es jetzt den ersten mechanischen Helfer im Kampf gegen Coronaviren in Aerosolen:
Das Tropeninstitut des LMU Klinikums München hat in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und dem Hersteller ICA eine „unsichtbare Schutzwand“ bestehend aus UV-C-Licht entwickelt. Damit wurde sozusagen ein Vorhang entwickelt, der Viren und Keime auf Aerosolen abtötet. Der „Hero21“ wird seit einem Monat am Universitätsspital Zürich zur Entkeimung von Patientenzimmern eingesetzt.
Zur Meldung von swissinfo.ch geht es hier entlang; ein Produkt-PDF kann hier heruntergeladen werden.

Foto: Ausschnitt Hersteller PDF des Hero21
Weihnachten stellt keine große Gefahr dar
21.12.2021 – Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch im Interview bei n-tv. Er hält die beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung für ausreichend und blickt dem Weihnachtsfest gelassen entgegen. Denn: die größte Gefahr bestehe in Innenräumen. Da Schulen und Arbeitsstätten während der Feiertage nicht besucht werden, sei auch die Ansteckungsgefahr nicht sehr hoch. Für Treffen in Innenräumen gilt weiterhin: Lüften, lüften, lüften und die gültigen Kontaktbeschränkungen beachten.
Den Link zum Interview finden Sie hier: Interview Dr. Gerhard Scheuch bei n-tv
Saubere Luft Marke Eigenbau bei der Montessori-Schule Roth-Schwabach
Keine Macht den Viren: Ein eher ungewöhnliches Lüftungskonzept, basierend auf den Forschungen des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPI) in Mainz, hat sich die Montessori-Schule Roth-Schwabach zunutze gemacht.
Dass es bisweilen in der Lehranstalt nur wenige Corona-Fälle gab, möchten Eltern und Schulleitung gerne so beibehalten. Gemeinsam mit dem Vorstand des Trägervereins der Privatschule hat man sich mit dem vom MPI im März 2020 initiierten Fenster-Lüftungssystem auseinandergesetzt und gemäß der Anleitung aus dem Internet sämtliche Klassenzimmer des Schulhauses mit selbst gebauten „Lüftungsboxen“ ausgestattet.
Zum vollständigen Beitrag der Nürnberger Nachrichten geht es hier entlang: bit.ly/Montessori_Lüftungssystem
Foto: Taylor Wilcox via Unsplash
Luftreiniger im Test
Stiftung Warentest hat sich in einer neuen Ausgabe (Januar 2022) Luftreinigern gewidmet. Sieben Modelle wurden getestet, doch nur einer schnitt mit der Note „gut“ ab. Testsieger ist das günstigste Modell. Die Luftreiniger im Test sollen Viren, Pollen und Schadstoffe aus der Luft holen. Im Kampf gegen Corona überzeugen vier der sieben. Mit frischem Filter seien aber alle in der Lage, in der Luft schwebende Aerosolpartikel, die die Viren tragen und verbreiten, einzusammeln, berichtet die Zeitschrift «test». Am besten schützt Filtern plus Lüften.
Den Luftreiniger-Test finden Sie hier: https://www.test.de/Luftreiniger-im-Test-5579439-0/
Artikel zum Test:
FOCUS Online
ntv
Warum Gerhard Scheuch gegen eine Schließung von Weihnachtsmärkten plädiert
Der bekannte Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch hat sich erneut gegen die Schließung von Weihnachtsmärkten als Instrument gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen. Seine Begründung klingt stichhaltig: „Die Coronaviren brauchen ein spezifisches Umfeld, um sich zu verbreiten: die virushaltigen Partikel sind nämlich durchaus empfindlich: Sie werden durch Licht und Änderung der Luftfeuchte abgetötet bzw. trocknen aus, wenn die Wasserhülle verdampft. So erklärt sich auch, warum Coronaviren in der Zimmerluft eine
Halbwertszeit von etwa einer Stunde haben. Im Freien, und insbesondere bei Sonnenlicht, überleben die Viren dagegen nur wenige Minuten. Kälte verlängert die Lebensdauer, wie man in der fleischverarbeiteten Industrie gesehen hat. Durch den warmen Atem und die Körperwärme werden die abgeatmeten Partikel dagegen draußen in die Höhe transportiert, wo sie sich schnell verdünnen. … Daraus ergibt sich eine weitere zentrale Erkenntnis: An der Außenluft besteht keine Ansteckungsgefahr, weil der Atem sofort nach oben steigt und sich stark verdünnt, weshalb dort auf Masken oder Abstand verzichtet werden kann. … Welchen Sinn macht es aus dieser Perspektive, die Weihnachtsmärkte im Freien zu schließen, um die Menschen zum gemütlichen Umtrunk in ihre engen Wohnzimmer zu zwingen? Die Antwort lautet: Keinen.“
In einem aktuellen Memorandum geht Gerhard Scheuch gemeinsam mit seinen Fachkollegen Dieter Köhler, Thomas Hausen und Thomas Voshaar ausführlich auf die Verbreitung der COVID-19-Viren und die Unterschiede zu anderen Krankheitserregern ein. Er klärt, warum die Ansteckungsgefahr in normalen Räumen besonders hoch ist, in Kinos mit hohen Raumhöhen eher gering, und wo das Tragen von Masken besonders wichtig ist. Das Memo steht hier zum Download bereit: https://bit.ly/scheuchtipps.
Stiko-Chef würde eigene Kinder nicht impfen lassen
Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission, würde sein Kind momentan nicht mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer impfen lassen. Die Aussage traf er in einem „FAZ“ Interview vom 2. Dezember 2021, die seitdem die Gesellschaft polarisiert. Er begründet sein Statement mit fehlenden Daten aus Israel und den USA, denn dort wurde bereits mit der Immunisierung von Kindern begonnen. Der Kinder-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat alle notwendigen klinischen Testphasen durchlaufen und wurde sowohl von der EMA als auch der US-Arzneimittelbehörde (FDA) freigegeben. Die Stiko-Freigabe steht noch aus.
Weitere Informationen zum Thema und wie SPD-Gesundheitsexperte und Mediziner Karl Lauterbach auf Mertens Statement reagiert, finden Sie hier:
Superspreader – und die Viruslast in Innenräumen
Prof. Dr. Martin Kriegel, Ingenieur und Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts an der Technischen Universität in Berlin, ist sich sicher: Sitzt man in einem Raum mit einem Superspreader, gibt es kein Entkommen vor den überdurchschnittlich vielen mit Viren belasteten Aerosolpartikeln. „Da kann man lüften oder filtern, so viel man will.“ Weder Fensterlüftung, Klimaanlagen oder mobile Luftfilter können die derart hohe Virenkonzentration in der Luft reduzieren. Denn: Je höher die Virenlast beim Infizierten, umso mehr Viren gelangen in die Luft, und umso schneller hat man die kritische Dosis eingeatmet – und umso schwächer wirken Masken und Lüften. Nach Kriegels Ansicht ist es „ungemein wichtig“ sich die Risiken vor Augen zu führen und die Räume genau zu benennen, in denen statistisch gesehen die höchsten Dosen an virenbelasteten Aerosolen eingeatmet werden. Kriegels Institut hat das relative Risiko unterschiedlicher Räume dargestellt. Im Supermarkt, in Schulen, Büros, Restaurants, Bars und Clubs.
Den vollständigen Artikel der FAZ lesen Sie hier
Kaugummi gegen Corona
Ein Münchner Unternehmen hat einen Kaugummi entwickelt, der die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus senken soll. Die Funktionsweise des „Covidgums“ ist dabei recht einfach: Durch das Kauen des antiseptischen Kaugummis werde – so die Hersteller – der Mund- und Nasenraum desinfiziert. So werde die Virenlast in der Atemluft gesenkt und das Risiko verringert, das Corona-Virus durch ausgeatmete, infektiöse Aerosole zu übertragen. Die Anti-Corona-Süßigkeit besteht aus einer Mischung aus natürlichen, ätherischen Ölen, die aus Heilpflanzen gewonnen werden. Eine Pilotstudie am „Institut für Klinische Forschung Pneumologie Frankfurt“ bestätige den Nutzen des Corona-Kaugummis in Kombination mit anderen Schutzmaßnahmen.
Weitere Infos zum Kaugummi finden Sie hier.
Neue Corona-Virus-Variante B.1.1.529 (Nu) gibt Anlass zur großen Sorge
Die in Südafrika aufgetretene neue Variante B.1.1.529 des COVID-19-Virus breitet sich nicht nur schneller aus, als alle bislang bekannten Varianten. Sie könnte auch erheblich gefährlicher sein. Forscher befürchten sogar, dass sie ansteckender und tödlicher sein könnte. Es besteht auch das Risiko, dass herkömmliche Impfstoffe nicht wirksam gegen sie schützen. Heute wird eine Expertengruppe der WHO die Gefährlichkeit des neuen Virus vorläufig einstufen und Ergebnisse erster Analysen bekanntgeben. Auch einen Namen soll das neue Virus heute erhalten. Vermutlich wird es den Namen „Nu“ erhalten.
Es gibt erste Hinweise, dass vorhandene Impfstoffe gegen die neue Virus-Variante weniger wirksam sind
Die neue Virus-Variante weist eine hohe Anzahl von Mutationen in Regionen des Spike-Proteins auf, die von Antikörpern erkannt werden. Dies könnte deren Wirksamkeit schwächen. Penny Moore, Virologe an der University of Witwatersrand in Johannesburg, deren Labor das Potenzial der Variante untersucht, befürchtet, dass die neue Variante die Wirksamkeit von Impfstoffen deshalb umgehen könnte. Die Computermodellierung deute konkret darauf hin, dass B.1.1.529 die von den T-Zellen verliehene Immunität umgehen könne. Finale Aussagen zur Wirksamkeit heutiger Impfstoffe gegen B.1.1.529 erwarten die Forscher in etwa zwei Wochen.
Auf Grund der großen Risiken, die von B.1.1.529 ausgehen, haben inzwischen mehrere Regierungen Reisebeschränkungen beschlossen. So hat u.a. Großbritannien den Flugverkehr in mehrere afrikanische Länder weitgehend beschränkt.
Quelle: nature
Illustration: Andrey Popov @ AdobeStock . com