Aktuelle Nachrichten zu Lufthygiene, Corona und COVID-19 aus Forschung und Wissenschaft.
Schnelltesttest.de verrät Qualität von Corona-Tests
Für die meisten von uns sind sie Teil der täglichen Morgenroutine, so wie das Zähneputzen oder ein Kaffee am Morgen. Doch vielen ist gar nicht bewusst, dass das Ergebnis eines negativen Testergebnisses oft nur eine Scheinsicherheit bietet. Denn: Nicht alle im Handel erhältlichen Schnelltests sind zuverlässig. Manche Tests erkennen nur knapp 20 Prozent aller positiven Proben, selbst bei einer hohen Virenlast. Damit Käufer sich über die Qualität der Corona-Testsets informieren können, wurde schnelltesttest.de von ZER-Forschung ins Leben gerufen.
Durch einfaches abscannen des Barcodes auf den Verpackungen der Tests wird dem Benutzer direkt angezeigt, wie gut ein Test wirklich ist. Das Tool greift auf die vom Paul-Ehrlich-Institut evaluierten Angaben von SARS-COV-2-Antigen-Schnelltests zu.
Hierzu werden Daten aus „Vergleichende Evaluierung der Sensitivität von SARS-CoV-2 Antigenschnelltests“ mit Stand vom 12.01.2022 verwendet.
Den Schnelltest-Check finden Sie hier: schnelltesttest.de
Münchner Start-up entwickelt Spray gegen COVID-Lungenschäden
Das Start-up rnatics der Technischen Universität München (TUM) hat einen RNA-basierten Wirkstoff gegen entzündliche Lungenschäden in Folge schwerer COVID-19-Verläufe entwickelt. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützt die weitere Entwicklung des Medikaments nun mit 7 Millionen Euro. Dabei setzt das rnatics-Team auf eine Substanz, die eine entzündungsfördernde microRNA blockiert. Der Ansatz ist unterdessen Virusvarianten-unabhängig.
Schwere Entzündungen und Vernarbungen des Lungengewebes sind mögliche Folgen von SARS-CoV2-Infektionen. Sie können die Lungenfunktion langfristig einschränken und sind eine der Ursachen für das Phänomen „Long Covid“.
Weitere Infos: bio-m
Studie: Die Dynamik der SARS-CoV-2-Infektiosität bei Veränderungen der Aerosol-Mikroumgebung
Britische Forscher der University of Bristol’s Aerosol Research Centre unter der Leitung von Prof. Jonathan Reid, haben mit Hilfe eines neu entwickelten Geräts nachgewiesen, dass das Covid-Virus innerhalb von fünf Minuten, nachdem es in die Luft gelangt ist, einen Großteil seiner Infektiosität verliert, und innerhalb von 20 Minuten sogar 90 Prozent seiner Infektiosität. Der in der Studie nachgewiesene rasche Verlust der viralen Infektiosität deutet darauf hin, dass die Übertragung mit zunehmender Entfernung von der Aerosolquelle unwahrscheinlicher wird, selbst wenn die Partikel, die das Virus enthalten, klein sind und große Entfernungen zurücklegen können, so die Forscher.
Unter Verwendung der CELEBS-Methode fanden die Forschenden heraus, dass die Infektiosität des Virus bei einer niedrigen relativen Luftfeuchtigkeit (RH) von 40 Prozent innerhalb von fünf Sekunden nach der Erzeugung eines Aerosols auf durchschnittlich 54 Prozent fiel. Der schnelle Verlust der Infektiosität bei niedriger Luftfeuchtigkeit deutet darauf hin, dass trockene Luft dazu beitragen kann, die Gesamtexposition zu begrenzen, heißt es in der Studie.
Den Link zum vollständigen Artikel finden Sie hier: The Guardian
Den Link zur Studie gibt es hier: Studie University of Bristol
So gut schützen Gesichtsmasken im Vergleich
Gute Gesichtsmasken sind ein zuverlässiger Schutz vor einer Ansteckung vor dem Corona-Virus. Dies hat eine Studie der „American Conference of Governmental Industrial Hygienists“ anschaulich bewiesen:
Tragen zwei Menschen keine Masken und ist eine der beiden Personen infiziert, so überträgt sich das Virus im Schnitt bereits nach 15 Minuten. Bei gleichen Bedingungen springt das Virus erst nach 20 Minuten über, wenn die nicht infizierte Person eine einfache Stoffmaske trägt. Tragen beide Personen einfache Stoffmasken benötigt das Virus 27 Minuten. Trägt nur die gesunde Person eine sogenannte chirurgische oder Klinikmaske, so schützt diese ungefähr 20 Minuten lang. Trägt die gesunde Person aber eine N95-Maske (vergleichbar einer Maske der europäischen FFP2-Norm), so benötigt das COVID-19-Virus schon zweieinhalb Stunden für die Übertragung. Tragen beide Personen eine solche Maske tragen dauert es rund 25 Stunden, bis das Virus übertragen wird.
Schulstart in fünf Bundesländern – in Präsenz trotz Omikron
In mehreren Bundesländern müssen die Kinder nach den Weihnachtsferien wieder die Schulbank drücken – trotz Omikron und Unklarheit über das Ausmaß des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens. Grünen-Politiker Janosch Dahmen plädiert für tägliche PCR-Tests in den ersten beiden Wochen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die Schulen offenhalten, deswegen sagt er, dass das Tragen von Masken im Unterricht ein „absolutes Muss“ sei. In der Kultusministerkonferenz am kommenden Mittwoch wird darüber beraten, wie es unter anderem beim Präsenzunterricht an den Schulen landesweit weitergeht.
Den Link zum vollständigen Artikel finden Sie hier: Deutschlandfunk
Erster UV-C-Desinfektionsroboter gegen Coronaviren
Nach Robotern in der Altenpflege oder solchen zur Haushaltsunterstützung gibt es jetzt den ersten mechanischen Helfer im Kampf gegen Coronaviren in Aerosolen:
Das Tropeninstitut des LMU Klinikums München hat in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und dem Hersteller ICA eine „unsichtbare Schutzwand“ bestehend aus UV-C-Licht entwickelt. Damit wurde sozusagen ein Vorhang entwickelt, der Viren und Keime auf Aerosolen abtötet. Der „Hero21“ wird seit einem Monat am Universitätsspital Zürich zur Entkeimung von Patientenzimmern eingesetzt.
Zur Meldung von swissinfo.ch geht es hier entlang; ein Produkt-PDF kann hier heruntergeladen werden.

Foto: Ausschnitt Hersteller PDF des Hero21
Weihnachten stellt keine große Gefahr dar
21.12.2021 – Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch im Interview bei n-tv. Er hält die beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung für ausreichend und blickt dem Weihnachtsfest gelassen entgegen. Denn: die größte Gefahr bestehe in Innenräumen. Da Schulen und Arbeitsstätten während der Feiertage nicht besucht werden, sei auch die Ansteckungsgefahr nicht sehr hoch. Für Treffen in Innenräumen gilt weiterhin: Lüften, lüften, lüften und die gültigen Kontaktbeschränkungen beachten.
Den Link zum Interview finden Sie hier: Interview Dr. Gerhard Scheuch bei n-tv
Saubere Luft Marke Eigenbau bei der Montessori-Schule Roth-Schwabach
Keine Macht den Viren: Ein eher ungewöhnliches Lüftungskonzept, basierend auf den Forschungen des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPI) in Mainz, hat sich die Montessori-Schule Roth-Schwabach zunutze gemacht.
Dass es bisweilen in der Lehranstalt nur wenige Corona-Fälle gab, möchten Eltern und Schulleitung gerne so beibehalten. Gemeinsam mit dem Vorstand des Trägervereins der Privatschule hat man sich mit dem vom MPI im März 2020 initiierten Fenster-Lüftungssystem auseinandergesetzt und gemäß der Anleitung aus dem Internet sämtliche Klassenzimmer des Schulhauses mit selbst gebauten „Lüftungsboxen“ ausgestattet.
Zum vollständigen Beitrag der Nürnberger Nachrichten geht es hier entlang: bit.ly/Montessori_Lüftungssystem
Foto: Taylor Wilcox via Unsplash
Luftreiniger im Test
Stiftung Warentest hat sich in einer neuen Ausgabe (Januar 2022) Luftreinigern gewidmet. Sieben Modelle wurden getestet, doch nur einer schnitt mit der Note „gut“ ab. Testsieger ist das günstigste Modell. Die Luftreiniger im Test sollen Viren, Pollen und Schadstoffe aus der Luft holen. Im Kampf gegen Corona überzeugen vier der sieben. Mit frischem Filter seien aber alle in der Lage, in der Luft schwebende Aerosolpartikel, die die Viren tragen und verbreiten, einzusammeln, berichtet die Zeitschrift «test». Am besten schützt Filtern plus Lüften.
Den Luftreiniger-Test finden Sie hier: https://www.test.de/Luftreiniger-im-Test-5579439-0/
Artikel zum Test:
FOCUS Online
ntv
Warum Gerhard Scheuch gegen eine Schließung von Weihnachtsmärkten plädiert
Der bekannte Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch hat sich erneut gegen die Schließung von Weihnachtsmärkten als Instrument gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen. Seine Begründung klingt stichhaltig: „Die Coronaviren brauchen ein spezifisches Umfeld, um sich zu verbreiten: die virushaltigen Partikel sind nämlich durchaus empfindlich: Sie werden durch Licht und Änderung der Luftfeuchte abgetötet bzw. trocknen aus, wenn die Wasserhülle verdampft. So erklärt sich auch, warum Coronaviren in der Zimmerluft eine
Halbwertszeit von etwa einer Stunde haben. Im Freien, und insbesondere bei Sonnenlicht, überleben die Viren dagegen nur wenige Minuten. Kälte verlängert die Lebensdauer, wie man in der fleischverarbeiteten Industrie gesehen hat. Durch den warmen Atem und die Körperwärme werden die abgeatmeten Partikel dagegen draußen in die Höhe transportiert, wo sie sich schnell verdünnen. … Daraus ergibt sich eine weitere zentrale Erkenntnis: An der Außenluft besteht keine Ansteckungsgefahr, weil der Atem sofort nach oben steigt und sich stark verdünnt, weshalb dort auf Masken oder Abstand verzichtet werden kann. … Welchen Sinn macht es aus dieser Perspektive, die Weihnachtsmärkte im Freien zu schließen, um die Menschen zum gemütlichen Umtrunk in ihre engen Wohnzimmer zu zwingen? Die Antwort lautet: Keinen.“
In einem aktuellen Memorandum geht Gerhard Scheuch gemeinsam mit seinen Fachkollegen Dieter Köhler, Thomas Hausen und Thomas Voshaar ausführlich auf die Verbreitung der COVID-19-Viren und die Unterschiede zu anderen Krankheitserregern ein. Er klärt, warum die Ansteckungsgefahr in normalen Räumen besonders hoch ist, in Kinos mit hohen Raumhöhen eher gering, und wo das Tragen von Masken besonders wichtig ist. Das Memo steht hier zum Download bereit: https://bit.ly/scheuchtipps.
Illustration: Andrey Popov @ AdobeStock . com