Lexikon
Abluft
Abluft ist ganz allgemein die aus einem Raum frei oder gezwungen abströmende Luft.
Aerosole
Aerosole sind uneinheitliche Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas. Aerosolpartikel in der Umwelt kommen in sehr unterschiedlichen Größen vor, von etwa einem Nanometer (nm) bis zu einigen 100 Mikrometern (mm). Abhängig von der Größe der Aerosolpartikel ist deren Sedimentationsgeschwindigkeit, also die Dauer bis zum Herabsinken auf den Boden. Partikel bis zu einer weiterlesen…
Atmung
Komplexer Prozess in der Lunge von Lebewesen der dem Austausch von O2 und CO2 dient.
Außenluft
Als Außenluft wird im Zusammenhang von raumlufttechnischen Anlagen die von außen ins Gebäude hineinströmende Luft bezeichnet.
Bio-Aerosol
Bio-Aerosole sind alle im Luftraum befindlichen Partikel mit biologischer Herkunft. Dazu zählen Pilze (Sporen, Konidien, Hyphenbruchstücke), Bakterien, Viren und/oder Pollen sowie deren Zellwandbestandteile und Stoffwechselprodukte.
CO2
CO2 ist die Bezeichnung für das Gas Kohlenstoffdioxid. Das Gas Kohlenstoffdioxid ist farblos, gut in Wasser löslich, nicht brennbar, geruchlos und ungiftig. Es ist neben Stickstoff, Sauerstoff und den sogenannten Edelgasen ein natürlicher Bestandteil der Luft und ist eines der bedeutendsten Treibhausgase. Kohlenstoffdioxid kommt natürlich und in großen Mengen in der Erdatmosphäre vor. Es ist weiterlesen…
CO² Ampel
CO² Ampeln sind mit CO²-Sensoren ausgestattete Messgeräte, die kontinuierlich die CO²-Konzentration der Luft messen. Die Ampelfarben grün, gelb und rot zeigen den CO²-Konzentrationsbereich an. In der Regel bedeutet grün: < 1000 ppm CO², gelb: 1000 bis < 2000 ppm CO² , rot: > 2000 ppm CO². Verschiedene Modelle können teilweise leicht unterschiedliche CO²-Grenzwerte hinterlegt haben.
Dauerlüften
Dauerlüften bezeichnet den Prozess, ein Fenster in einem Raum permanent offen zu halten. Dauerlüften ist beliebt, jedoch nicht effektiv. Der Luft wird nur spärlich und nicht vollständig ausgetauscht.
Emission
Im Zusammenhang mit unserer Umwelt ist die Emission die von einer Quelle (Emittent) ausgehende Freisetzung von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen in die Atmosphäre.
Feinstaub
Feinstaub ist nahezu unsichtbar und wird auch als Schwebstaub (englisch: Partikulate Matter) bezeichnet. Die winzigen Staubteilchen sind in drei Klassen unterteilt: Partikel mit einem Durchmesser von 10 Mikrometer, also zehn Millionstel Meter und weniger (PM10). (beim Menschen dringen diese bis zum Nasen-Rachenraum vor) Partikel, die vier Mal kleiner sind, also PM2,5 mit einem Durchmesser von weiterlesen…
Feinstaubquellen außen
Wesentliche Quellen für Feinstaub in der Außenluft sind: Abgase, Abrieb, Industriestaub, Brennstellen und Feuerwerk, Filterstaub, Tierhaltung.
Feinstaubquellen innen
Wesentliche Innenraumquellen für Feinstaub sind: Verbrennungsprozesse wie das Betreiben von offenen Brennstellen (Kamine, Gastherme, Gasherde) Abbrennen von Kerzen und insbesondere Rauchen im Innenraum, Kochen der Betrieb elektronischer Geräte, u. a. Laserdrucker Heimwerkertätigkeiten das mechanische Auf- und Verwirbeln von sedimentierten Partikeln ebenso wie der Eintrag u. a. von anhaftenden Stäuben an Schuhen und Kleidungsstücken
FFP2
Die Abkürzung FFP steht für „Filtering Face Piece“ und beschreibt filternde Gesichtsmasken, die der europäischen Norm EN149:2001 und A1:2009 entsprechen. Sie filtern die eingeatmete Luft und schützen so vor infektiösen Teilchen oder Partikeln. Entsprechend ihrer Filterwirkung werden sie in verschiedene Schutzklassen unterteilt: FFP1, FFP2 und FFP3. FFP1: Filterleistung 80 Prozent aller Partikel bis zu einer weiterlesen…
Fortluft
Als Fortluft wird in der Klimatechnik die ins Freie abgelassene Abluft bezeichnet.
Gas
Neben fest und flüssig ist gasförmig einer der drei klassischen Aggregatzustände. Eine Substanz ist dann ein Gas, wenn sich ihre Teilchen in großem Abstand voneinander frei bewegen und den verfügbaren Raum gleichmäßig ausfüllen.
Hechtsuppe
Der umgangssprachliche Ausdruck „Es zieht wie Hechtsuppe“ umschreibt den Vorgang sehr intensiver Raumlüftung. Sprachforscher vermuten, die „Hechtsuppe“ könnte von dem jiddischen Ausdruck „hech supha“ abgeleitet sein. Das bedeutet „wie eine Windsbraut“ oder „wie ein starker Wind“. Durch ein Missverständnis könnte daraus die „Hechtsuppe“ entstanden sein.
HEPA
HEPA steht für „High-Efficiency Particulate Air/Arrestance“ und bedeutet übersetzt Schwebstofffilter. Es handelt sich um Filter zur Abscheidung von Schwebstoffen aus der Luft. Sie zählen zu den Tiefenfiltern und scheiden Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner 1 µm ab, z. B. Bakterien und Viren, Pollen, Milbeneier und -ausscheidungen, Stäube, Aerosole und Rauchpartikel.
Immission
Immission bezeichnet im Umweltrecht und in der Ökologie vor allem das Einwirken von Gefahrstoffen, Lärm, Schmutz, Strahlung und weiteren Emissionen auf die Mensch und Umwelt.
Klimaanlage
Raumlufttechnische Anlage zur Regelung des Raumklimas in Gebäuden oder Fahrzeugen. Eine Lüftungsanlage wird dann als Klimaanlage bezeichnet wenn sie die Funktionen Heizen, Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten der Zuluft leisten kann.
Kohlenstoffdioxid
siehe CO2
Kontrollierte Raumlüftung
Eine kontrollierte Lüftung ist eine maschinelle Lüftungsanlage zur definierten Be- und Entlüftung von Räumen.
Luft
Als Luft bezeichnet man das Gasgemisch der Erdatmosphäre.
Luftaustausch
siehe Luftwechsel
Luftbefeuchter
Ein Luftbefeuchter (umgangssprachlich Befeuchter) ist zumeist ein technisches Gerät zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Man unterscheidet zwischen kleineren Geräten mit einem Wassertank für die Aufstellung im Raum und Geräten mit festem Anschluss an eine Wasserleitung, zum Beispiel für den Einbau in zentrale Lüftungsanlagen. Luftbefeuchter führen der Luft Wasser auf zwei unterschiedlichen Wegen zu: flüssig, in kleinen Tröpfchen mittels Ultraschallzerstäuber oder Hochdruckdüsen. Beim anschließenden Verdampfen weiterlesen…
Luftfeuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit oder Luftfeuchte ist definiert als der Anteil von Wasserdampf in der Luft. In der Bauphysik kommt es dabei auf die Relative Luftfeuchtigkeit an. Sie gibt das Sättigungsverhältnis der Luft, unter Berücksichtigung der Temperatur in Prozent (%) an.
Lufthygiene
Lufthygiene befasst sich mit den Auswirkungen von Beschaffenheit und Reinheitsgrad der Luft auf die Gesundheit des Menschen.
Luftmessgeräte
Luftmessgeräte oder Luftqualitätmessgeräte ermitteln die Verunreinigung der Luft mit Schadstoffen. Luftqualitätmessgeräte messen in der Regel die Konzentration von CO2, Formaldehyd, Feinstaub, VOC (flüchtige organische Verbindungen) in der Luft und messen die Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Luftqualität
Luftqualität oder Luftgüte beschreibt die Beschaffenheit der Luft bezogen auf den Anteil der darin enthaltenen Luftverunreinigungen. Von guter Luftqualität spricht man, wenn die CO2-Konzentration unter 1000 ppm (parts per million) liegt. Die Außenluft hat in Deutschland etwa 400 ppm CO2.
Luftreiniger
Luftreiniger sind Geräte zur Reduzierung der Konzentration an bestimmten Luftschadstoffen in der Luft.
Lüftung
Lüftung oder Lüften bezeichnet die Erneuerung der Raumluft durch den Austausch von Luft zwischen Außen- und Innenräumen in Bauwerken.
Luftwechsel
Unter Luftwechsel versteht man in der Bauphysik den Austausch der Raumluft in geschlossenen Räumen. Bei einem Luftwechsel von zwei wird das gesamte Raumluftvolumen zwei mal in der Stunde mit der Außenluft ausgetauscht.
Maschinelle Lüftung
Bei der maschinellen oder auch mechanischen Lüftung wird die Lüftung durch eine Strömungsmaschine angetrieben.
Mikrobiom
Als menschliches Mikrobiom wird die Summe aller Mikroorganismen auf und im menschlichen Körper bezeichnet. Zum Mikrobiom zählen vor allem Bakterien, aber auch Pilze und Viren. Im Körper eines erwachsenen Menschen leben zum Beispiel rund 100 Trillionen Bakterien mit einem Gesamtgewicht von rund zwei Kilogramm.
Mischlüftung
siehe Verdünnungslüftung.
Nennlüftung
Die Nennlüftung ist eine Maßeinheit für die Definition hygienisch oder bauphysikalisch notwendiger Luftwechsel.
Ozon
Ozon ist ein aus drei Sauerstoffatomen (O) aufgebautes Molekül (O3) und das daraus bestehende farblose bis bläuliche, in hoher Konzentration tiefblaue Gas von charakteristischem Geruch.
Pettenkoferzahl
Max von Pettenkofer (1818- 1901) definierte bereits im Jahr 1858 eine anzustrebende Obergrenze für Kohlendioxid CO2 in der Raumluft von 1.000 ppm, d.h. 0,1 Vol.-%.
ppm
1 Millionstel = 1 ppm (part per million) – entspricht 0,001 ‰ oder 0,01 ‱
Querlüftung
Als Querlüftung bezeichnet man die natürliche windinduzierte Lüftung bei der mehrere Fenster mit unterschiedlicher Ausrichtung in einem oder in mehreren miteinander verbundenen Räumen geöffnet werden. Bereits bei leichten Windbewegungen um das Gebäude ist die Querlüftung um ein Vielfaches effektiver als die Lüftung mit Fenstern in nur einer Fassadenrichtung.
Raumklima
Das Raumklima beschreibt die für die menschliche Behaglichkeit in Räumen einflussnehmenden relevanten Faktoren. Für die menschliche Behaglichkeit sind insbesondere die folgenden vier Kategorien wichtig: Hygrothermische Eigenschaften(Lufttemperatur, Strahlungstemperatur, Temperatursymmetrie, Temperaturgradienten, Luftbewegung, relative Luftfeuchte), Eigenschaften hinsichtlich der Luftqualität(organische und anorganische Bestandteile der Raumluft aus Gasen, Dämpfen und Partikeln) Vibro-Akustische Eigenschaften(Lautstärke, Schallfeld, Hörsamkeit, Lautheit, Nachhallzeit) Visuelle Eigenschaften (Beleuchtungsstärke, weiterlesen…
Raumluftfaktoren
Raumluftfaktoren sind die physikalischen, chemischen und biologischen Parameter und Inhaltsstoffkonzentrationen der Raumluft, die Einfluss auf die Gesundheit und die Aufenthaltsqualität der in Gebäuden lebenden Menschen haben.
Raumluftmessgeräte
siehe Luftmessgeräte.
Raumluftströmung
Die Raumluftströmung beschreibt die Richtung, Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit der Luftbewegung im Raum. Im Sinne der Luftreinhaltung ist insbesondere die ungleichmäßige Raumluftströmung in sogenannten Totluftecken ein Problem, da in diesen Bereichen schadstoffreiche Raumluft beim Lüften nicht durch frische oder gereinigte Frischluft ausgetauscht wird.
Richtlinien für Raumluft
Richtlinien für Raumluft regeln die Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz und der Aufenthaltqualtiät in Gebäuden. Die einschlägige nationale Richtlinie ist die DIN EN 15251:2012-12 sowie die darin benannten weiteren Normen für die Regelung einzelner Qualitätsanforderungen des Raumklimas.
Schlechte Luft
Schlechte Luft entsteht durch die Gesamtheit aller vom menschlichen Körper freigesetzter Substanzen, wenn in Räumen nicht genügend gelüftet wird.
Sekundärluft
Sekundärluft ist Luft, die einem Raum entnommen und nach Behandlung demselben Raum wieder zugeführt wird.
Stoßlüften
Beim Stoßlüften werden die Fenster für kurze Zeit komplett geöffnet, um für einen schnellen Luftaustausch zu sorgen. Die Dauer ist abhängig von der Differenz von Außen- und Innentemperatur.
Totluftbereich
Als Totluftbereich werden Raumbereiche bezeichnet, bei denen die Raumluft beim regelmäßigen Lüften nicht erneuert wird.
Umluft
Umluft ist Abluft, die nach Behandlung in einer Raumlufttechnischen Anlage wieder in den ursprünglichen oder einen anderen Raum zurück geführt wird.
UV-C-Licht
UV-C-Licht hat eine Wellenlänge von 280 bis 100 nm. Es dient seit vielen Jahren zur Desinfektion zum Beispiel von Trinkwasser und zunehmend auch zur Deaktivierung von Viren, Bakterien und zur Bekämpfung von Schimmelpilzen. Die Virusdeaktivierung erfolgt bei einer Wellenlänge von 254 nm. UV-C Licht dringt nur in geringem Maße durch die Haut, kann aber die weiterlesen…
Verdünnungslüftung
Die Verdünnungslüftung wird auch als Mischlüftung bezeichnet. Durch die Erzeugung von turbulenten Luftströmungen wird die Raumluft mit der Zuluft vermischt (Luftinduktion), dadurch werden die in der Raumluft enthaltenen Schadstoffe verdünnt. Erst ab einem Luftwechsel von 4/h kann von einer vollständigen Durchmischung des gesamten Raumluftvolumens ausgegangen werden.
Wärmerückgewinnung
Die Wärmerückgewinnung bezeichnet den Prozess der Wiedernutzbarmachung der thermischen Energie der aus dem Gebäude abströmenden Luft.
Windinduzierte Lüftung
Windinduzierte Lüftung wird auch als Querlüftung bezeichnet.
Xchanger
Siehe Wärmerückgewinnung.
Zuluft
Zuluft ist die Luft, die direkt in den Raum geblasen wird und die quasi zum Atmen mit der bestehenden Raumluft „genutzt“ wird.