Die Fahrt zum nächsten Supermarkt, zur Arbeit oder ins Fitnessstudio im Nachbarort – wir verbringen in unserem Alltag viel Zeit in Fahrzeugen. Vor allem für Allergiker können selbst die kürzesten Strecken, gerade jetzt zur beginnenden Pollensaison, zur Herausforderung werden, wenn die lästigen Allergene durch offene Fenster in den Fahrzeuginnenraum gelangen und Niesattacken oder Hustenanfälle auslösen. Aber auch für Nicht-Allergiker ist eine gute Lufthygiene essenziell. Gerade bei längeren Fahrten, beispielsweise in den Urlaub, gilt es, einige Tipps zur Optimierung der Innenraumluft zu beachten, denn Schadstoffe des Straßenverkehrs wie Feinstoff oder Stickstoffdioxid machen auch an der Autotüre nicht Halt. Müdigkeit und Konzentrationsverlust sind die Folge.
Für angenehme Temperaturen während der Fahrt, verfügen mittlerweile fast alle Fahrzeuge über eine Klimaanlage. Im Sommer hilft sie gegen Hitze und im Winter sorgt sie für warme Temperaturen. Außerdem hilft sie gegen beschlagene Scheiben und somit für eine ausreichende Sicht. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für die Luftqualität im Fahrzeug entscheidend, so der VDI in seinem Beitrag „Lufthygiene in Fahrzeuginnenräumen“.
Die in einem überarbeiteten Entwurf erschienene Richtlinie VDI/ZDK 6032 Blatt 2 „Lufttechnik; Luftqualität in Fahrzeugen; Hygieneanforderungen an die Lüftungstechnik; Pkw/Lkw“ beschreibt und bewertet dabei nicht nur den gewünschten Ist-Zustand der Luft im Fahrzeug, sondern versucht den längst überfälligen Standard zu etablieren, damit gesunde Luft im Auto nicht mehr nur ein Zufallsprodukt ist, sondern zur Konstante wird.
Risikofaktor Klimaanlage: Wartung und Filterwechsel den Experten überlassen
Die Klimaanlage – bei all ihren Vorteilen – kann jedoch schnell zum Risikofaktor für die Gesundheit werden. Durch den Kühlvorgang sammelt sich Kondenswasser am Lamellensystem des Verdampfers und bietet Bakterien und Schimmelpilzen sowie Pollen und Staub die idealen Voraussetzungen zur Ansiedelung. Beim Einschalten der Klimaanlage wird durch die Luftzufuhr in das Fahrzeug relativ schnell eine hohe Schadstoffkonzentration durch organische, mikrobiologische, allergene und chemische Verunreinigungen in der Atemluft erreicht.
Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, regelmäßig den Filter der Anlage zu wechseln und eine Reinigung der entsprechenden Teile der Klima- und Lüftungsanlage durchzuführen. In einigen Werkstätten gibt es mittlerweile zwar den „Klimaservice“, allerdings bedeutet dieser nicht unbedingt die Reinigung der Anlage, sondern vielmehr die Prüfung ihrer Funktionsfähigkeit. Auch der Austausch des Filters bedeutet nicht gleich Reinigung. Es erfordert bei der Reinigung eine sachkundige Verfahrensweise und Wissen über die allgemein anerkannten Regeln der Technik.
In dem Bericht des VDI heißt es deshalb: „Ziel der Richtlinie ist es daher, Fahrzeugherstellern, Konstruktionsverantwortlichen, Zulieferern, Fuhrparkverantwortlichen, Arbeitgebern und Kfz-Werkstätten wichtige technische Empfehlungen zu geben, um mit dem Stand der Technik Innenraumlufthygiene- oder ganz einfach gesunde Luft im Pkw und Lkw – nachhaltig sicherzustellen und damit Mobilität und Verkehr diesbezüglich risikoärmer, attraktiver und vor allem zeitgemäß zu gestalten.“
Den ganzen Artikel des VDI können Sie hier nachlesen.
Foto von averie woodard auf https://unsplash.com