Dem Superspreader auf der Spur

Aerosol unter Mikrosokop Bildquelle: Dr. Patricia Pfeiffer, Dr. Fabian Reuter/ Uni Magdeburg

Warum werden manche Menschen zu sogenannten Superspreadern und andere nicht?
Dieser Frage gehen aktuell Wissenschaftler der Universität Magdeburg auf den Grund. Dazu versuchen sie, die Entstehung und Verbreitung von Aerosolen zu entschlüsseln.

In wissenschaftlichen Kreisen herrscht weithin Einigkeit darüber, wie Viren in eine menschliche Zelle gelangen und sich dort vermehren. Wie es aber dazu kommt, dass sich Viren im menschlichen Körper in Aerosolen ansiedeln, wieder ausgeschieden und verbreitet werden, ist nahezu unerforscht. Auch ist noch nicht ausreichend belegt, warum manche Menschen Viren mehr verbreiten als andere – Stichwort Superspreader.

Ein interdisziplinäres Forscherteam bestehend aus Wissenschaftlern aus den Bereichen Physik, Biomedizin und Verfahrenstechnik versucht nun, Antworten auf diese Fragen zu finden. Im zweiten Schritt sollen Simulationsmodelle, die belastbare Prognosen über die Verteilung und Verbreitung der Aerosole treffen, abgeleitet werden. „Wenn wir verstehen, wie die Aerosole produziert werden, wie sie sich verteilen und wann sie unter welchen Umständen platzen, könnte man, beispielsweise, ein Spray entwickeln, das mit Covid-19 oder Influenza infizierte Patientinnen und Patienten nutzen, um den pH-Wert bzw. die Oberflächenspannung in ihrer Luftröhre so zu verändern, dass die Aerosole mit den infektiösen Viruspartikeln bei ihnen im Mund platzen und dann einfach geschluckt werden. Damit wäre es möglich, sehr effektiv die Verbreitung hochansteckender Viren einzugrenzen“, gibt der am Projekt beteiligte Physiker Prof. Claus-Dieter Ohl einen Ausblick auf Perspektiven, die sich aus den Forschungsergebnissen eröffnen könnten. 

Im mdr wurde über das Forschungsprojekt ebenfalls eine sehenswerte Reportage veröffentlicht: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/video-517284_zc-3cab68a5_zs-e4873e5f.html

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