Die interdisziplinäre Kommission für Pandemieforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein Positionspapier zum Thema Aerosole und Corona veröffentlicht. In der wissenschaftlichen Veröffentlichung informieren die Forscher aus den Bereichen Aerosolforschung, Strömungsmechanik, Epidemiologie und Infektionsforschung zusammenfassend über die aktuellsten Erkenntnisse zur Ausbreitung der Corona-Viren via Aerosole. Zudem geben die Wissenschaftler konkrete Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Ansteckungen mit dem SARS-CoV-2-Virus.
Umfassende Schutzmaßnahmen für Innenräume nötig
Ein zentrales Ergebnis des Positionspapiers: Das Infektionsrisiko ist in geschlossenen Räumen am höchsten. In Innenräumen besteht die Gefahr von direkten und indirekten Infektionen (siehe hierzu auch die Empfehlungen des Aerosolforschers Dr. Scheuch bei Markus Lanz im ZDF). Deshalb müssen in geschlossenen Räumen umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um infektiöse Aerosolpartikeln in Schach zu halten und so die Menschen in den Räumen vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.
Keine direkten Infektionen an der frischen Luft möglich
Im Freien beschränke sich das Infektionsgeschehen auf den Weg der direkten Infektion. Eine indirekte Infektion sei aufgrund der starken Verdünnung der Virenlast sowie dem schnellen Abtransport der Viren durch Luftströmungen sehr unwahrscheinlich. Daher seien außerhalb von geschlossenen Räumen oftmals geringere Schutzmaßnahmen ausreichend. Lediglich Situationen, in welchen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können – wie z.B. im Biergarten, an Bushaltestellen oder bei Demonstrationen – bilden hiervon eine Ausnahme. Daher empfehlen die Forscher, sich in solchen Situationen zusätzlich mit medizinischen Masken oder guten Mund-Nasen-Bedeckungen vor einen direkten Infektion zu schützen.
Das vollständige Positionspapier zum Thema Aerosole inklusive der konkreten Handlungsempfehlungen ist hier abrufbar.