Aerosol-Experte Scheuch sieht Pilotprojekt zu Club-Öffnungen kritisch

Sind Diskobesuche trotz Corona bald wieder möglich? Mit guter Raumluft ja.

Im Rahmen eines Pilotprojekts Anfang August wurden in Berlin sechs Clubs wieder eröffnet. Rund 2000 Partygänger feierten den Restart der Hauptstadt-Partyszene – und das ganz legal ohne Maske und Abstandsgebot. Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt war ein gültiges Ticket sowie ein negativer PCR-Test. Der Aerosol-Forscher Gerhard Scheuch äußerte sich im Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“ jetzt skeptisch über das Experiment.

Getestet wurden die Partygänger vorab in einem dafür speziell eingerichteten Testzentrum wenige Stunden vor Partybeginn. Zudem mussten sich alle Partygänger nach einer Woche einem weiteren PCR-Test unterziehen. Ziel des Pilotprojekts ist es, Erkenntnisse für neue Hygienekonzepte zu gewinnen und so den sicheren Betrieb von Clubs und Diskotheken zu ermöglichen. Die Ergebnisse des Projekts, das von Wissenschaftlern der Berliner Charité begleitet wurde, werden in den nächsten Tagen erwartet.

Scheuch sieht Pilot-Projekt kritisch

Als Aerosol-Experte halte er einen Club-Besuch für keine gute Idee, gab Scheuch nun in einem Interview Der Welt zu Protokoll. Selbstverständlich sei das Risiko, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, durch die zuvor gemachten PCR-Tests, gering. Jedoch gäbe es keine vollkommene Sicherheit, dass sich – trotz der Tests – keine ansteckende Person auf den Veranstaltungen aufhalte.

Empfehlung: Luftfilteranlagen für Clubs, Schulen und Privaträume

Lüftungsanlagen seien laut Scheuch das A und O für eine gute Lufthygiene. Für eine gute Raumlufthygiene und sicheres Clubbing sieht er diese als Grundvoraussetzung. Der Einsatz von Luftfilteranlagen wird von ihm auch für den privaten Bereich oder für Schulen empfohlen. Denn in Pandemie-Zeiten würden diese den Raum virenfrei halten und zusätzlich einen enormen Mehrwert für Allergiker bieten, da sie die Raumluft auch von Pollen reinigen.

Tipp: CO2-Messgeräte für gute Raumluft

Zudem empfiehlt Scheuch in dem Interview den Einsatz von CO2-Messgeräten. Diese seien eine gute Ergänzung zur Kontrolle der Luftqualität in einem Raum. Denn wenn genügend frische Luft in einem Raum ist, sei der Aufenthalt in ihm „sicher“. Dann könne – laut Scheuch – sogar auf das Tragen von Masken verzichtet werden.

Das vollständige Interview als Video ist hier abrufbar.

 

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