Studie zur Auswirkung von Fußballspielen auf Infektionsdynamik

Morgen Abend geht es für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft weiter: Mit dem Spiel gegen England in London startet die Mannschaft in die K.o.-Runde der Fußball Europameisterschaft. Die Schlagzeilen rund um das Turnier werden aber auch in diesem Jahr nicht nur von sportlichen Themen geprägt. Die Corona-Pandemie, Inzidenzwerte und vor allem die so gefährliche Delta-Variante, die sich aktuell vor allem in England rasant ausbreitet, bestimmen die Titelseiten. Ist ein Spiel in Wembley vor rund 45.000 Zuschauern beim aktuell vorherrschenden Infektionsgeschehen überhaupt  zu verantworten? Virologen hierzulande schauen mit großen Bauchschmerzen auf die vollen Fußballstadien und fürchten, das die Spiele der Europameisterschaft zu Superspreading-Events werden und die vierte Welle der Pandemie in Schwung bringen.

Fußballspiele müssen keine Pandemie-Treiber sein

Wissenschaftler des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der SDU University of Southern Denmark in Sonderborg  untersuchten, wie sich Fußballspiele auf das Infektionsgeschehen auswirken. Dazu analysierten sie, welchen Effekt die Spiele der ersten, zweiten und dritten Fußballbundesliga auf die Infektionszahlen hatten. Hier waren zu Beginn der vergangenen Saison noch Zuschauern im Stadion. Die Forscher kamen nach Auswertung der Daten zu dem Ergebnis, dass Spiele der ersten Bundesliga zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Infektionen mit dem Corona-Virus geführt haben. Als Ursachen identifizierten die Forscher die höheren Zuschauerzahlen sowie die Hygieneregel, dass Mund-Nasen-Masken lediglich auf dem Weg zum Sitzplatz getragen werden mussten. Bei einer Gesamtbetrachtung aller Ligen konnten die Forscher jedoch keine signifikanten Auswirkungen der Spiele auf das Infektionsgeschehen feststellen.

Die Pressemitteilung mit der Zusammenfassung der Studienergebnisse ist hier abrufbar. 

 

 

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