Methoden zur Wiederverwendung von FFP2-Masken im Heimgebrauch

Dass FFP2-Masken – wenn sie richtig getragen werden – vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen, ist bekannt. Wie oft aber darf eine Maske wiederverwendet werden? Und wie wird man Erreger, die sich nach dem Tragen in der Maske befinden, zuverlässig wieder los? Die FH Münster, Fachbereich Gesundheit, arbeitete in einer Studie an geeigneten Verfahren zur richtigen Reinigung von FFP2-Masken. Drei Methoden waren wirkungsvoll.

Aufbau einer FFP2-Maske

Für die Desinfektion von Masken bedarf es ein wenig Vorwissen zum Aufbau. Denn bei falscher Durchführung der Reinigungsprozesse kann die Maskenstruktur beschädigt und die gewünschte Filterleistung beeinträchtigt werden. FFP2-Masken haben unterschiedliche Formen und Haltebänder und bestehen aus mehreren Lagen. In der Mitte befinden sich meistens zwei bis drei Lagen eines Filtervlieses (sogenannter Meltblown Vlies). Das Filtervlies hat eine elektrostatische Ladung. Diese ermöglicht es, feinste Aerosole festzuhalten, die durch die reine Faserdichte des Gewebes nicht aufgefangen werden.

SARS-CoV-2 auf oder in FFP2-Masken

Ist eine Maske mit SARS-CoV-2-Viren in Berührung gekommen, halten sich die Viren bei einer Raumtemperatur zwischen 19 und 21 Grad Celsius ziemlich stabil über mehrere Tage. Die FH Münster fand in der Studie heraus, dass Masken sogar nach einer Stunde bei 70 Grad Celsius trockener Hitze noch immer infektiös sind. Deswegen empfiehlt sich für die Desinfektion eine Temperatur von 80 bis 100 Grad Celsius. Höhere Temperaturen zerstören zwar ebenso SARS-CoV-2, aber auch das filternde Maskenmaterial. Ebenso gilt die Empfehlung, Masken nicht an aufeinanderfolgenden Tagen zu tragen.

Desinfektionsverfahren

1. Sieben Tage trocknen bei Raumluft

Mit einem einfachen Verfahren können die Masken bei Raumluft (19-21 Grad Celsius) getrocknet werden. Zum Aufhängen der Masken wird ein Brett oder eine Leine mit sieben Haken oder Klammern benötigt. Diese sollten nach Wochentagen beschriftet werden.

Nach dem Abnehmen der Maske vom Gesicht, sollte die „Montags-Maske“ an den dafür vorgesehenen Haken gehängt werden. Und so wird auch von Dienstag bis Sonntag weiter verfahren. Den folgenden Montag darf die Montags-Maske nun wieder verwendet werden. Nach sieben Tagen ist das Infektionsrisiko auf ein vertretbares Maß (ungefähr fünf Prozent) gesunken. Dieser Trocknungsprozess darf höchstens fünf Mal wiederholt werden.

2. Zehn Minuten kochen im Gefrier- oder Kochbeutel

Das Coronavirus lässt sich zuverlässig durch das zehnminütige Kochen im Gefrierbeutel eliminieren. Dazu muss die Maske sauber, trocken und unbeschädigt sein. Hitzebeständig sind ausschließlich Gefrier- und Kochbeutel. Müllbeutel, Brottüten oder andere Beutel sind ungeeignet und dürfen nicht benutzt werden. Der Topf muss ausreichend mit Wasser gefüllt sein, sodass der Beutel nicht den Boden berührt. Das Wasser zunächst zum Kochen bringen. Den Beutel mit den Masken befüllen (höchstens drei und nur einer Person zugehörige), die Luft gut ausstreichen und den Beutel mit dazugehörigem Clip verschließen. Sobald das Wasser kocht, wird der Beutel hineingelegt und der Topf mit einem Deckel verschlossen. Zehn Minuten kochen reichen aus, um die Maske vollständig zu desinfizieren. Nach dem Kochen wird die Maske zum Auskühlen aufgehängt. Dieses Verfahren darf maximal drei Mal wiederholt werden.

3. Trocknen im Backofen

Bei dieser Technik kann SARS-CoV-2 ebenso vollständig inaktiviert werden. Der Backofen sollte mit Hilfe eines Bratenthermometers auf 80 Grad Celsius und der Einstellung Ober- und Unterhitze erhitzt werden. Außerhalb des Backofens wird das Backblech mit einem Backpapier ausgelegt und die Masken daraufgelegt. Ist die Temperatur stabil bei 80 Grad Celsius, kann das Blech nun mittig in die Backröhre geschoben werden. 60 Minuten reichen für eine Desinfektion aus. Das Abkühlen der Maske erfolgt nach Ender der 60 Minuten außerhalb des Ofens. Auf diese Art darf die Maske insgesamt fünf Mal wieder aufbereitet werden, bevor sie im Hausmüll entsorgt wird.

Prüfen und Tragen der Masken

Vor dem Anlegen gilt: Hände gründlich mit Seife waschen. Nasenbügel entsprechend der Nasenform modellieren, sodass die Maske dicht auf der Haut anliegt. Nur wenn FFP2-Masken korrekt getragen werden, bieten sie ausreichend Schutz vor dem Coronavirus.

Hinweise zum korrekten Auf- und Absetzen von FFP2-Masken finden Sie unter folgendem Link des RKI: Masken richtig anlegen

Unseren Ratgeber „Was Sie bei einer guten Mund-Nasen-Maske beachten müssen“ gibt es hier: Ratgeber

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