Am 10. Juni war für die Musikerinnen und Musiker der NDR Radiophilharmonie eine Premiere. Nach über einem Jahr Corona-bedingter Zwangspause fand das erste Live-Konzert wieder statt – vor Publikum und Dummys. Das Test-Konzert wurde unter Einhaltung der aktuell gültigen Corona-Bestimmungen des Landes Niedersachsen veranstaltet. Ziel des Experiments war es herauszufinden, ob ein Konzert im Innenraum wieder sicher durchgeführt werden kann. Dazu wurde untersucht, wie sich die Aerosole im Konzertsaal verhalten (über den Versuch selbst haben wir bereits berichtet).
Konzertsäle mit Hygienekonzept sind sicher
Die Forscher des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts unter der Leitung von Dr. Wolfgang Schade haben nun die Ergebnisse des Experiments veröffentlicht: Generell spricht aus ihrer Sicht nichts gegen die Wiedereröffnung von Konzertsälen. Für den analysierten Fall bedeutet das konkret: Bei guter Lüftung, mit einer Sitzplatz-Belegung von 500 Personen im Schachbrett-Muster und ständigem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei eine Infektion mit dem Corona-Virus nahezu ausgeschlossen.
Zudem wurde festgestellt, dass die Körperwärme des anwesenden Publikums vertikale Luftströmen im Raum verursacht. Dadurch wurde die Lüftungssituation im Saal zusätzlich verbessert.
Im nächsten Schritt wollen die Forscher anhand der gesammelten Messdaten virologisch untersuchen und bewerten, ob eine Saal-Belegung im Schachbrett-Muster auch ohne Maske in Zukunft möglich sein könnte. Wir halten Sie auf dem Laufenden.