Malaria, Parkinson, Krebs und jetzt auch Corona: Hundenasen sind wahre Meister im Erschnüffeln von Krankheiten. Für eine aktuelle Versuchsreihe der London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM) wurden sechs Hunde so trainiert, dass sie alleine durch ein Schnüffeln an getragenen Socken oder T-Shirts eine Person, die sich mit dem Covid-19-Virus infiziert hat, erkennen. Mit einer Genauigkeit von 94 Prozent hat der Primus der Schnüffelbande – ein vierjähriger Labrador namens Tala – eine Corona-Infektion erkannt, und das sogar bei symptomlos Erkrankten.
Für die Studie schnüffelten die Hunde an Socken von 400 Probanden. Die Hälfte der Studienteilnehmer war zuvor positiv auf das Corona-Virus getestet worden, hatte aber einen symptomlosen oder sehr leichten Krankheitsverlauf. Die zweite Hälfte diente als Kontrollgruppe. Mit einer Erfolgsquote von 82 bis 94 Prozent haben die sechs eingesetzten Hunde dabei die Corona-Infizierten Probanden erkannt. Die gesunden Studienteilnehmer wurden mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 76 bis 92 Prozent aufgespürt.
Ende der lästigen Testerei?
Können die Vierbeiner also einen konventionellen Corona-Test ersetzen? Leider nein. Ein traditioneller PCR-Test ist nach wie vor der sicherste Nachweis einer Corona-Infektion. Was der Geruchssinn der Hunde allen Tests voraus hat, ist jedoch der Zeitfaktor. Denn selbst ein Antigen-Schnelltest, der bei asymptomatischen Krankheitsverläufen weniger verlässlich ist, benötigt rund 15 Minuten, bis er ein Ergebnis anzeigt. Der Einsatz von auf den Corona-Virus trainierten Spürhunden könnte sich daher zum Beispiel bei Menschenansammlungen wie an Flughäfen oder in Fußballstadien lohnen. Signalisiert ein Hund, dass jemand mit dem Corona-Virus infiziert ist, kann dies im zweiten Schritt mit einem PCR-Test verifiziert werden.