Die Grippe-Saison steht bereits vor der Tür und damit auch die Gretchen-Frage Impfung ja oder nein. Fiel im Corona-Winter 2020 die Grippewelle aufgrund der AHA-Regeln und Social Distancing nahezu aus, prognostizieren Experten für den kommenden Herbst und Winter eine Explosion der Influenza-Infektionen und raten zum Gang zum Impfarzt. Denn das Immunsystem sei durch die Corona-Schutzmaßnahmen komplett außer Training und daher für Infektionskrankheiten anfälliger. Zudem werden Hygienemaßnahmen, wie Maskenpflicht und Abstandsregeln, passend zum Start der Erkältungszeit zurückgefahren.
Doppelter Schutz mit einem Piks?
Forschende der „Miller School of Medicine“ der University of Miami haben einen interessanten Nebeneffekt der Grippe-Impfung entdeckt. Laut der Wissenschaftler schütze sie sehr wahrscheinlich auch vor einem schweren Krankheitsverlauf bei einer Corona-Infektion. Eine jährliche Grippe-Impfung senke das Risiko von schweren Komplikationen – wie z.B. das Erleiden eines Schlaganfalls, einer Sepsis oder Thrombose – bei einer Corona-Infektion signifikant. Das Risiko, während einer Corona-Infektion auf intensivmedizinische Behandlungen angewiesen zu sein, liege bei ungeimpften Patienten um 20 Prozent höher als bei Patienten mit Grippeschutz-Impfung. Notfallmedizinische Behandlungen wurden bei Patienten ohne Impfschutz sogar um 58 Prozent häufiger notwendig. Die groß angelegte Studie basiert auf Daten von fast 750 000 Patientinnen und Patienten aus unterschiedlichen Ländern.
Die Original-Meldung zur Studie ist hier abrufbar, die Ergebnisse wurden zudem im Fachmagazin PLoS One veröffentlicht.