Plexiglasscheiben sind im Pandemie-Alltag allgegenwärtig: Sie trennen im Supermarkt den Kassierer vom Kunden, im Restaurant Gästegruppen voneinander und in Arztpraxen das medizinische Personal von den Patienten. Bisher wurde davon ausgegangen, dass potentiell infektiöse Aerosole von diesen Trennwänden abgehalten werden und Schutz vor einer Infektion mit dem Corona-Virus gegeben ist. Aus diesem Grund entfiel in Bayern auch die Maskenpflicht für Angestellte, die hinter einer Plexiglaswand arbeiten.
Ansteckungsrisiko Trennscheibe
In einer aktuellen Studie hat ein Team von Wissenschaftlern – unter anderem des John Hopkins Instituts – den Nutzen von Plexiglasscheiben zum Infektionsschutz untersucht. Demnach würden die Trennwände ihren Nutzen fast immer verfehlen. Da der regelmäßige Luftaustausch im Raum unterbrochen werde, könnten sich Aerosole in sogenannten „toten Zonen“ direkt hinter der Scheibe sammeln. Menschen, die sich dicht an den Scheiben aufhalten, seien daher einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.
Dennoch seien die Trennscheiben nicht völlig nutzlos. Sie würden untern anderem verhindern, dass große Tröpfchen – beispielsweise durch Husten oder Niesen – Mitmenschen direkt treffen und gefährden. Einen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus durch Aerosole können sie jedoch nicht gewährleisten. Daher sollte auch hinter der Scheibe für jeden gelten: Maske auf, denn sicher ist sicher.