Steigende Temperaturen und traumhaftes Wetter locken die Menschen in Scharen an die frische Luft – verständlicherweise. Doch wie sieht es im Freien mit der Ansteckungsgefahr aus? Sind überlaufene Naherholungsgebiete womöglich der nächste Infektionstreiber?
Die Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) gibt Entwarnung: Die Ansteckungsgefahr im Freien sei deutlich geringer als in geschlossenen Räumen. Die Aerosol-Wolke, die beim Ausatmen entsteht und Coronaviren enthalten kann, verdünne sich schnell an der frischen Luft. Anders als in geschlossenen Räumen fänden im Freien so gut wie keine Infektionen durch Aerosolpartikel statt. Auch Gerhard Scheuch, ehemaliger Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, hält kurze Begegnungen an der frischen Luft für unbedenklich. Die Menge an Aerosolen würde nicht für eine Corona-Infektion ausreichen.
Allerdings besteht auch hier ein gewisses Restrisiko: Stehen sich Menschen (-gruppen) sehr lange und eng für eine Unterhaltung gegenüber, gebe es mehr Partikel in der Luft und die Situation werde kritischer. Kann der Mindestabstand nicht eingehalten werden, sei das Tragen einer Maske sinnvoll um die Aerosolwolke des anderen nicht einzuatmen. Ansonsten sei die Wahrscheinlichkeit, sich im Freien mit Sars-CoV-2 zu infizieren, gleich Null. Joggen, Laufen, Wandern und Spaziergänge seien „absolut ungefährlich“, so Gerhard Scheuch.