Ein Schutz von Schüler*innen vor dem Corona-Virus per Impfung ist bis zum Ende der Sommerferien unrealistisch. Die STIKO empfiehlt eine Impfung für die Gruppe der 12- bis 18-Jährigen lediglich in Ausnahmefällen. Für jüngere Kinder ist sogar noch gar kein Impfstoff zugelassen. Daher stellt sich für viele die Frage, wie es im Herbst in den Schulen weiter geht: Reichen Abstand halten, Maske tragen und die Fenster regelmäßig zum Lüften zu öffnen aus oder ist der Einsatz von unterstützender Technik, wie zum Beispiel Raumluftfilter, nötig?
Die Universität Stuttgart hat im Auftrag der baden-württembergischen Landeshauptstadt für ein halbes Jahr an zehn Stuttgarter Schulen Untersuchungen durchgeführt. Ein spezielles Augenmerk wurde auf den Effekt von mobilen und stationären Geräten zur Luftreinigung und deren Effekt auf die Raumluftqualität im Klassenzimmer.
Die Kombi macht’s
Die Untersuchungen ergaben, dass regelmäßiges Stoßlüften das beste Mittel und auch billigste ist, um die Aerosolkonzentration in den untersuchten Klassenzimmern niedrig zu halten. Der alleinige Einsatz von mobilen oder stationären Luftfiltern könne – so die Forscher – nicht das regelmäßige Lüften ersetzen. Das Raumluft-Management im Klassenzimmer sollte also sowohl auf Raumlüfter als auch auf das Stoßlüften setzen.
Die Empfehlungen der Forscher auf Basis der Studienerkenntnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Das Tragen von Masken im Unterricht schützt die Kinder unmittelbar vor Infektionen.
- Regelmäßiges Stoßlüften in den Pausen ist Pflicht, da eine Dauerkipplüftung nur wenig beim Verringern der Aerosolkonzentration unterstützt. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Tipps zum richtigen Lüften ist hier abrufbar.
- Luftreinigungsgeräte sind eine tolle Ergänzung zum Stoßlüften (eine Übersicht über aktuelle Modelle finden Sie hier).
- Die untersuchten Luftreinigungsgeräte stören leider den Unterricht, da sie zu laut sind.
- Der Einbau von langfristigen, dauerhaften Lösungen, wie RLT-Anlagen, wird empfohlen.
Die vollständige Studie ist hier abrufbar.