Richtig lüften und heizen im Winter

Der Winter rückt immer näher, es wird kälter und damit es bei Ihnen Zuhause angenehm warm ist, drehen Sie die Heizkörper auf. Mit Blick auf die steigenden Heizkosten, bereitet das allerdings ziemliche Kopfschmerzen. Außerdem ist die Luftqualität in Innenräumen durch falsches Lüften oft zu schlecht und zusätzlich wird Heizenergie verschwendet. Auch Schimmel wird durch zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung begünstigt. Also was ist wichtig und diesen Winter beim Lüften und Heizen zu beachten?
Stoßlüften statt Fenster auf Kipp

Wichtig beim Energiesparen ist das richtige Lüften – also Stoßlüften und Querlüften. Es empfiehlt sich, die Fenster in mehreren Räumen mehrfach täglich für mindestens fünf Minuten ganz zu öffnen, um einen Luftaustausch zu erzielen. Denn regelmäßiges Lüften ist wichtig – nicht nur, um frische Luft in das Zimmer hereinzulassen, sondern vor allem, um Feuchtigkeit und Gerüche nach draußen zu transportieren. Und auch weil saubere, sauerstoffreiche Atemluft sehr wichtig für unsere Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit und unser Wohlbefinden ist. Läuft während des Lüftens die Heizung, sollten die Thermostate währenddessen gedrosselt und erst nach dem Lüften wieder aufgedreht werden. Heizenergie kann so eingespart werden. Die Fenster nur zu kippen ist vom Energiespar-Standpunkt aus Unsinn. Denn dabei dauert es nicht nur deutlich länger bis sich die Luft austauscht, es geht auch viel mehr Heizenergie verloren.

Helfer fürs Lüften: Lüftungsanlagen und CO2-Ampeln

Besonders für Schulen und Büros, in denen sich viele Menschen befinden, gibt es zwei wichtige Helfer, um richtig zu lüften und dabei den Energieverbrauch niedrig zu halten: CO2-Ampeln und Lüftungsanlagen.

Während der Corona-Pandemie haben sich bereits die CO2-Ampeln bewährt. Sie zeigen den Kohlendioxid-Gehalt im Raum an, welcher auch ein guter Indikator für den Luftaustausch ist. Die CO2-Konzentration sollte stets unter 1.000 ppm liegen.[1] Übersteigt sie den Wert, wird es Zeit zu lüften. Temperatur und Luftfeuchtigkeit können mithilfe der Ampeln ebenfalls erfasst werden. CO2-Ampeln gibt es auch als Ergänzung für Ihr Smart-Home-System zuhause.

Hier unsere drei Favoriten:

                                   

Lüftungsanlagen sorgen dann für den bestmöglichen Luftaustausch, wenn sie dem Raum 100 Prozent Frischluft zuführen. Reine Umluftanlagen hingegen verbreiten Viren weiter im Raum. Filter können helfen, die virenbelasteten Aerosole herauszufiltern. Lüftungsanlagen sollten jedoch nicht kontinuierlich auf höchster Stufe laufen, sondern an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Das spart Energie und hält die Kosten gering. Aber auch mobile Raumluftreiniger, sind für private Haushalte eine sinnvolle Ergänzung. Sie sind mit einer großen Bandbreite auf dem Markt vertreten. Täglich werden neue Modelle vorgestellt und zum Verkauf angeboten. Mit Blick auf Leistung und Preis ist für jeden Haushalt etwas zu finden. Wie die mobilen Raumluftreiniger genau funktionieren und welche der Markt zu bieten hat, können Sie hier auf unserer Website nachlesen.

Die richtige Raumtemperatur

Auch wenn Sie es in Ihrer Wohnung gemütlich haben wollen: Warm ist okay, aber überhitzte Räume sind nicht nur ungesund, sondern vergeuden auch unnötige Energie. 20 Grad genügen bereits im Wohnzimmer; in Küche und Schlafzimmer sind 16 bis 18 Grad ausreichend. Wenn Sie nachts die Rollläden runterlassen, verlieren Sie circa 20 Prozent weniger Energie. Wenn Sie die Vorhänge zuziehen, vermindert das den Wärmeverlust immerhin noch um zehn Prozent. Zudem sollten Dichtungen an Türen und Fenstern überprüft und gegebenenfalls erneuert werden, um einen Wärmeverlust zu verhindern.

Wie heizt man denn nun richtig?

Heizkörper sollten immer freistehen, damit die Wärme sich besser im Raum ausbreiten kann und das Thermostat die richtige Raumtemperatur erkennt. Bei mehreren Heizkörpern in einem Raum sollte das Thermostat auf der gleichen Temperatur stehen, um gleichmäßig zu wärmen. Gut zu wissen: Der Heizkörper wärmt nicht schneller, wenn die Temperatur am Thermostat höher eingestellt wird. Damit verändert sich nur die Endtemperatur. Bei den meisten Heizkörpern entspricht die Stufe drei des Thermostats in etwa 20 Grad und zwischen den einzelnen Stufen sollten in der Regel zwei Grad Temperaturdifferenz liegen. Wer Energie sparen will, muss jedoch nicht nur sein eigenes Verhalten verändern, sondern möglicherweise auch das seiner Heizanlage. Der Klassiker unter den Tipps: Entlüften Sie Ihre Heizung.

Schimmel in der Wohnung vorbeugen

Schimmel kann durch falsches Lüften entstehen, beispielsweise wenn nicht genügend Luftfeuchtigkeit abgelüftet wird. Aber auch bei dauerhaft gekippten Fenstern geht Wärme verloren und das Mauerwerk über dem Fenster kühlt aus – eine sogenannte „Kältebrücke“ entsteht und begünstigt die Schimmelbildung. Somit drohen auch Feuchteschäden an der Bausubstanz, die teilweise aufwendig und entsprechend teuer saniert werden müssen.

Lüften in der Praxis

In der Praxis wird in den wenigsten Haushalten richtig gelüftet. Denn bei Abwesenheit ist es gar unmöglich, den Empfehlungen zu folgen. Daher herrscht in vielen Wohnungen nicht nur zu „dicke“ Luft, sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Schimmel können drohen. Besonders in Küche und Bad kommt die manuelle Fensterlüftung oft an ihre Grenzen. Aufgrund von niedrigen Außentemperaturen wird besonders im Winter oftmals zu wenig gelüftet. Für viele Wohnungen und Gebäude sind daher Lüftungsanlagen eine sinnvolle Anschaffung.

 

Das sind die Tipps zum richtigen Lüften nochmal in Kürze zusammengefasst:

  • Stoßlüften Sie ausreichend und vor allem regelmäßig – mindestens drei- bis viermal täglich für mindestens 5 Minuten.
  • Drehen Sie die Heizkörperthermostate während des Lüftens herunter.
  • Schließen Sie die Türen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen.
  • Achten Sie darauf, dass die Temperatur in den Wohnräumen auch bei Abwesenheit nicht unter 16 Grad Celsius sinkt.
  • Feuchtigkeit, die durch Kochen oder Duschen entsteht, sollte möglichst sofort nach draußen gelangen. Bleibt die Feuchtigkeit im Raum, begünstigt sie Schimmel.

[1] chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/pdfs/kohlendioxid_2008.pdf

Foto von Karolina Grabowska: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-trinken-tee-krank-6633321/

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