Der bekannte Aerosolforscher Dr. Gerhard Scheuch hat sich erneut gegen die Schließung von Weihnachtsmärkten als Instrument gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen. Seine Begründung klingt stichhaltig: „Die Coronaviren brauchen ein spezifisches Umfeld, um sich zu verbreiten: die virushaltigen Partikel sind nämlich durchaus empfindlich: Sie werden durch Licht und Änderung der Luftfeuchte abgetötet bzw. trocknen aus, wenn die Wasserhülle verdampft. So erklärt sich auch, warum Coronaviren in der Zimmerluft eine
Halbwertszeit von etwa einer Stunde haben. Im Freien, und insbesondere bei Sonnenlicht, überleben die Viren dagegen nur wenige Minuten. Kälte verlängert die Lebensdauer, wie man in der fleischverarbeiteten Industrie gesehen hat. Durch den warmen Atem und die Körperwärme werden die abgeatmeten Partikel dagegen draußen in die Höhe transportiert, wo sie sich schnell verdünnen. … Daraus ergibt sich eine weitere zentrale Erkenntnis: An der Außenluft besteht keine Ansteckungsgefahr, weil der Atem sofort nach oben steigt und sich stark verdünnt, weshalb dort auf Masken oder Abstand verzichtet werden kann. … Welchen Sinn macht es aus dieser Perspektive, die Weihnachtsmärkte im Freien zu schließen, um die Menschen zum gemütlichen Umtrunk in ihre engen Wohnzimmer zu zwingen? Die Antwort lautet: Keinen.“
In einem aktuellen Memorandum geht Gerhard Scheuch gemeinsam mit seinen Fachkollegen Dieter Köhler, Thomas Hausen und Thomas Voshaar ausführlich auf die Verbreitung der COVID-19-Viren und die Unterschiede zu anderen Krankheitserregern ein. Er klärt, warum die Ansteckungsgefahr in normalen Räumen besonders hoch ist, in Kinos mit hohen Raumhöhen eher gering, und wo das Tragen von Masken besonders wichtig ist. Das Memo steht hier zum Download bereit: https://bit.ly/scheuchtipps.