Die ersten Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher und Temperaturen, bei denen man die Winterjacke endlich im Schrank hängen lassen kann. Der Frühlingsanfang ist da. Und damit auch die vermutlich schlimmste Jahreszeit für Allergiker*innen.
Die typischen Symptome einer Pollenallergie kennt jeder: Schnupfen, eine verstopfte Nase, häufiges Niesen, Juckreiz oder brennende Augen. Weitere Symptome können aber auch Lichtempfindlichkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Reizbarkeit sein. Wer mit diesen Symptomen im Auto sitzt, sollte beim Fahren aufpassen und einiges beachten.
Die Pollenzeit
Laut RKI erkranken im Laufe ihres Lebens mehr als 20 Prozent der Kinder und mehr als 30 Prozent der Erwachsenen an mindestens einer allergischen Erkrankung. Diese sind mit hohen Einbußen der Lebensqualität der Betroffenen verbunden. Mit Beginn des Frühjahrs startet die Pollensaison und schon bereits ab Februar oder März ist vor allem der Blütenstaub frühblühender Bäume wie der der Birke, Buche, Eiche, Pappel und Weide für Allergiker*innen sehr belastend. Gegen Ende Mai bis Juni sind es die Pollen von Roggen, weiteren Getreidesorten und Süßgräsern. Juli und August sind geprägt von Beifuß, Brennnessel und Wegerich. Leider machen die Pollen keinen Stopp vor Wohnungen oder Fahrzeugen und erschweren den Betroffenen während der Saison das Leben.
Allergie und Autofahren
Allergien werden seit Jahren als die vierthäufigste chronische Erkrankung weltweit eingestuft. Immer mehr Menschen leiden an allergischen Reaktionen, das heißt, ihr Immunsystem reagiert überempfindlich. Dies ist keine Überraschung: Pollen, Bakterien und Schimmelpilze dringen immer weiter in unseren Alltag ein. Das Ergebnis beim Autofahren: eine gesundheitsgefährdende Innenraumluft. Diese ist nicht nur lästig, sondern stellt auch eine Gefahr für die Verkehrssicherheit dar: Muss der Fahrer einmal kräftig niesen, ist er rund zwei Sekunden abgelenkt. Eine eingeschränkte Reaktionsfähigkeit und ein verlängerter Bremsweg sind die gefährliche Folge. Die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr wird durch eine Pollenallergie stark beeinträchtigt und bei einer Niesattacke kann es schnell dazu kommen, dass das Lenkrad verrissen wird oder man sogar für einen kurzen Moment ganz die Kontrolle über das Lenkrad verliert.
Während der Pollensaison befinden sich in einem Milliliter Luft rund 3.000 Pollen, die Allergiker*innen im Auto schwer belasten können. Abhilfe für eine bessere Innenraumluft können Pollenfilter in der Klimaanlage sein. Diese sorgen dafür, dass sowohl Klimaanlage, als auch die Insassen im Auto vor groben und kleinsten Partikeln geschützt sind und Pollen sowie Bakterien gefiltert werden.
Tipps für Allergiker
Bekannte Tipps um eine Reizung von Augen und Nase zu verhindern, sind die regelmäßige Reinigung des Innenraumes des Fahrzeuges. Hierbei ist ein Staubsauger hilfreich, da er Pollen aus den Sitzbezügen entfernt. Die Armaturen mit einem feuchten Tuch zu säubern, ist außerdem hilfreich, da sich so der Pollenstaub einfach entfernen lässt. Jacken, Mäntel und Taschen verstaut man am besten im Kofferraum, damit sich daran haftende Pollen nicht im Auto verteilen.
Auch die Parksituation sollten Allergiker*innen beachten: Parken unter blühenden Bäumen sollte gemieden werden, um den Blütenstaub nicht ins Auto zu tragen. Außerdem ist es hilfreich Taschentücher immer griffbereit zu haben, um bei plötzlichen Niesanfällen, nicht durch das Suchen der Packung beim Fahren abgelenkt zu werden.
Gute Luft im Auto
Aber nicht nur Allergiker*innen sollten beim Autofahren an eine gute Luft im Auto denken. Denn auch Schadstoffe, wie Feinstoff oder Stickstoffdioxid können in das Innere eines Fahrzeuges gelingen. Beim Anfahren können die Schadstoffwerte enorm in die Höhe schnellen und über das Gebläse oder die Klimaanlage, aber auch durch offene Fenster in das Fahrzeug gelangen. Ermüdung oder Unkonzentriertheit sind meist die Folge. Um dies zu umgehen, ist es hilfreich genügend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten, um die Schadstoffbelastung im eigenen Fahrzeug gering zu halten. Und auch das Abschalten der Lüftung beim Starten des Fahrzeugs, schützt die Insassen vor schlechter Luft.
Das sind die Tipps für Urlaubsreisende mit und ohne Allergie nochmal in Kürze zusammengefasst:
- Generell gilt, regelmäßig die Luftfilter-Leistung des Fahrzeugs überprüfen und austauschen zu lassen sowie eine gelegentliche Reinigung der Klimaanlage, da die Anlage mit der Zeit zu einer Schleuder für Schimmelsporen, Bakterien und Viren werden kann.
- Abstand zum vorausfahrenden Auto senkt die Schadstoffbelastung im eigenen Fahrzeug und führt zu einem wacheren Fahrverhalten.
- Allergiker*innen ist empfohlen, während der Pollensaison, die Fenster des Fahrzeugs geschlossen zu halten, damit möglichst wenig Pollen in das Fahrzeug gelangen.
- Falls vorhanden: Eine Klimaanlage filtert die Luft besser als eine Umluftanlage und sollte wenn möglich genutzt werden, um das Fahrzeug herunter zu kühlen.
- Außerdem empfiehlt sich die Installation von Allergen-Filtern, die allergieauslösende Stoffe binden – und zugleich verhindern, dass Bakterien durch die Lüftungs- oder Klimaanlage ins Innere des Fahrzeugs gelangen.
Linksammlung zum Artikel:
Es ist wieder Pollenzeit – welche Anzeichen bringt eine Pollenallergie mit sich?
- RKI – Themenschwerpunkt Allergien/atopische Erkrankungen
- Unfallgefahr: Darf man mit Heuschnupfen Autofahren? – AUTO BILD
- Allergie im Auto: So kommst Du gut durch die Pollensaison – MeinAuto.de
- Lange Fahrten: Wie die Luft im Auto auf den Körper wirkt | kurier.at
Ich möchte bald in den Urlaub fahren. Interessant zu lesen war, dass vor allem in der Pollensaison eine Fahrt für Allergiker unangenehm ausfallen könnte. Ich werde mich daher lieber von einem Taxifahrer zum Flughafen fahren.