CO2-Ampeln sind eine sinnvolle Sache. Sie warnen davor, wenn der CO2-Gehalt der Raumluft zu hoch wird. Und ein hoher CO2-Gehalt in der Raumluft ist ein Maßstab dafür, wie hoch der Anteil der schon verbrauchten Luft im Raum ist. Befindet sich aber ein mit Corona infizierter Mensch im Raum steigt mit dem Anteil der verbrauchten Luft auch die Virenlast im Raum. Deshalb ist – verkürzt gesprochen – der Anteil von Kohlendioxid im Raum ein gern genutzter Messwert für eine mögliche Virenbelastung in der Raumluft. Und im Gegensatz zur wirklichen Virenlast lässt sich der CO2-Gehalt der Luft relativ einfach messen. Deshalb gibt es tolle Messgeräte und praktische CO2-Ampeln im Handel.
Wer aber Spaß an Elektronik hat und mit dem Lötkolben umgehen kann, der kann sich ein Luftmessgerät und eine CO2-Ampel auch selbst bauen. Das dachte sich jedenfalls einer der bekanntesten Hobbyelektroniker der deutschen Elektronik-Szene: Heinz Schmitz.
Viele kennen „Heinz“ noch aus den Zeiten des legendären WDR Computerclub, in dem ich vor rund 30 Jahren auch ein paar Mal Gast sein durfte. Andere verfolgen regelmäßig seine Tipps und Tricks in seinem Blog Heinz-Schmitz.org. Dort habe ich diese Video-Bauanleitung entdeckt, über die der Entwickler selbst berichtet:
„Gerade in der Corona-Pandemie Zeit ist das Thema reine Luft in Innenräumen wichtig, um die Infektionsgefahr zu verkleinern. Ein Mittel sind CO²-Ampeln die einen Indikator für reine Luft liefern. Die gekauft Ampel tut zwar klaglos ihren Dienst lieferte mir aber nicht genug Informationen. Also habe ich einen EPS32 Prozessor, ein kleines TFT-Display, eine SD-Kartenleser und als Messelemente einen SCD30 CO² und einen MQ-135 Gassensor, der Giftgasen wie Benzon, Alkohol, Rauch sowie Verunreinigungen in der Luft misst. So werden CO2, und Luftqualität numerisch und grafisch auf dem Display dargestellt und im CSV-Format auf die SD-Karte geschrieben“:
Inzwischen gibt es auch eine um einen Webserver erweiterte Version. „Damit sind im ganzen Hausnetz die Daten der verschiedenen Messgeräte auf Rechner, Smartphone, Tablet, SmartTV etc. dynamisch abrufbar.“ Wer in Corona-Zeiten eh nicht mehr aus dem Haus geht wird hier sicher eine spannende Beschäftigung finden: https://www.heinz-schmitz.org/index.php/hiz-nachrichtenleser/hiz323.html. Wer aber einen Lötkolben nicht von einer elektrischen Zahnbürste unterscheiden kann, der sollte das Basteln besser bleiben lassen. Video gucken macht trotzdem Spaß. Schon wegen „Heinz“.
Dr. Michael Kausch ist Inhaber und Geschäftsführer der auf strategische Kommunikationsberatung, PR, Social Media und Inbound Marketing spezialisierten Agentur vibrio und einer der Gründer von LuftHygienePro. Er betreibt seit vielen Jahren Technologie- und Wissenschaftskommunikation und gehörte nach 1987 als Pressesprecher und Leiter Marketingkommunikation bei Microsoft zu den Pionieren der Öffentlichkeitsarbeit der aufkommenden PC-Branche in Zentraleuropa. Er ist Verfasser zahlreicher Publikationen und Aufsätze über Medien, neue Technologien und digitale Kultur. Seit 2008 betreibt er das Blog czyslansky.net.