Aktuelle Nachrichten zu Lufthygiene, Corona und COVID-19 aus Forschung und Wissenschaft.
Comeback von Konzerten in Sicht?
Egal ob Klassikkonzert oder Rockfestival – die Pandemie verschont kein Großereignis, auch in diesem Jahr nicht. Trotz sinkender Inzidenzwerte wurde eine kulturelle Großveranstaltungen nach der anderen abgesagt. Eine Versammlung vieler Menschen an einem Ort wird aktuell noch als großes Risiko eingeschätzt. Zu groß ist die Befürchtung, dass sie sich als Superspreading-Event entpuppt.
Back to Normal für Kulturveranstaltungen?
Forscher des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts haben es sich zum Ziel gesetzt, über Ansteckungsgefahren u.a. bei öffentlichen Veranstaltungen aufzuklären. Das Team unter Leitung von Wolfgang Schade möchte so seinen Beitrag zum „Back to Normal“ für kulturelle Großveranstaltungen leisten. Dazu führen sie unter anderem Testkonzerte durch und sammeln dabei Daten, um wissenschaftlich fundierte und belastbare Erkenntnisse zu erhalten.
Bereits im Herbst wurden erste Experimente – beispielsweise im Konzerthaus Dortmund, allerdings noch ohne Zuschauer – durchgeführt. Das Fazit lautete schon damals, dass bei einem Konzert- oder Kinobesuch mit festen Sitzplätzen auch in einem geschlossenen Raum ein sehr geringes Ansteckungsrisiko besteht – jedoch nur, wenn die Hygiene-Auflagen (Abstand und Maske) eingehalten werden. Der Dreh- und Angelpunkt sei dabei eine gute Lüftungsanlage, die einen kompletten Luftaustausch mit Frischluft alle 20 Minuten ermöglicht.
Testkonzert als Feldexperiment
Ein weiteres Testkonzert fand letzte Woche in der NDR Radiophilharmonie statt. Das Ensemble spielte vor 130 Beschäftigten eines Gesundheitsunternehmens, die vollständig geimpft sind, und so keiner Infektionsgefahr ausgesetzt waren (laut aktueller Corona-Schutzverordnung wären sogar noch mehr Zuhörende erlaubt gewesen). Das Plenum wurde mit Dummys aus Schaufensterpuppen, die das menschliche Atmen simulieren, aufgefüllt. Das komplette Publikum – Dummys und Menschen – wurde im sogenannten Schachbrettmuster gesetzt, d.h. jeder zweite Platz im Saal blieb unbesetzt. Die Verteilung der Aerosole im Nahfeld wurde nun von den Forschern ins Visier genommen. Die Ergebnisse des Experiments werden mit Spannung erwartet. Selbstverständlich halten wir Sie auf dem Laufenden.
Weitere Infos zum Experiment finden Sie unter https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/noch-lange-mit-maske-aerosolforscher-untersucht-konzert .
Aerosol-Experten geben grünes Licht für Public Viewing zur Fußball-EM
Die Fußball Europameisterschaft 2021 steht in den Startlöchern: Bereits morgen findet das Eröffnungsspiel Türkei gegen Italien statt. Am kommenden Dienstag greift dann auch die deutsche Fußballnationalmannschaft ins Geschehen ein. Und spätestens dann stellt sich für viele die Frage: „Wie und wo kann ich trotz Corona mit meinen Freunden Fußball schauen?“. Ist ein Sommermärchen 2021 mit großem Fußball-Fest überhaupt in der Pandemie möglich?
Klares Ja zu Outdoor-Public-Viewing
Aerosol-Forscher Gerhard Scheuch gibt in seinem Interview mit dem WDR ein klares „Go“ für das Public Viewing zur Fußball-EM. Da die Infektionsgefahr mit dem Corona-Virus in geschlossenen Innenräumen deutlich höher ist, geht seine Empfehlung deutlich zur Open-Air-Variante (Ein ausführlicher Beitrag zur Studie, auf der diese Empfehlung beruht, ist hier abrufbar). Gegen ein gemeinsames Anfeuern der Nationalmannschaft im Freien sei nichts einzuwenden. „Public Viewing ist die absolut bessere Alternative zum Fußballgucken vorm eigenen Fernseher mit fünf, sechs Kumpels zu Hause“, so Scheuer im Gespräch mit dem WDR weiter. Es können zwar an der frischen Luft vereinzelt Infektionen mit dem Corona-Virus stattfinden, aber sogenannte Cluster-Infektionen seien im Feien sehr unwahrscheinlich.
AHA-Regeln auch beim Public View wichtig
Um das Ansteckungsrisiko trotzdem so gering wie möglich zu halten, sollten zusätzlich die AHA-Regeln eingehalten werden. Man solle mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen halten und sich von überfüllten Orten fern halten. Wenn sich der Aufenthalt in einem geschlossenen Raum nicht vermeiden lässt – wie beispielsweise beim Besuch der Toilette – sollte darauf geachtet werden, dass diese gut belüftet sind.
Ansteckungsgefahr Torjubel?
Wenn die eigene Mannschaft ein Tor schießt, sind die Abstandsregeln im Überschwang der Gefühle schnell mal vergessen. Auf Kosten der Gesundheit? Scheuch gibt im Gespräch auch hier Entwarnung: Gegen einen kurzen Torjubel sei im Freien nichts einzuwenden. Da man sich in den Armen liege, würden die Aerosole ja quasi aneinander „vorbeigepustet“. Bisher seien Ansteckungen außerhalb geschlossener Räume nur dann aufgetreten, so Scheuch weiter, wenn die Personen sich rund 15 Minuten vis-a-vis gestanden hätten.
Inzidenz bestimmt Personenanzahl und Lokalität
Die Größe der Party – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum – wird durch die aktuell vorherrschende 7-Tages-Inzidenz vor Ort bestimmt. Zudem ist sie auch die maßgebliche Größe dafür, ob und wie Restaurants und Biergärten öffnen dürfen sowie dafür, ob es eine Sperrstunde gibt.
Das vollständige Gespräch mit Gerhard Scheuch ist hier nachzulesen bzw. nachzuhören.
Comirnaty: Eingeschränkte Wirksamkeit bei Beta- und Delta-Variante
Die Delta-Variante des Coronavirus, die zuvor als indische Mutation bekannt war, grassiert aktuell in Großbritannien. Die Zahl der Corona-Infizierten steigt dort wieder deutlich an. Und das, obwohl die Impfquote im Land recht hoch ist: Aktuell haben rund 60 Prozent der Briten mindestens die erste Corona-Impfung erhalten, stattliche 40 Prozent der Bevölkerung sind bereits komplett immunisiert (Stand: 08.06.2021, 11.30 Uhr).
Die steigenden Infektionszahlen bei gleichzeitig steigender Impfquote legen den Schluss nahe, dass die aktuell zugelassenen Impfstoffe gegen diese Variante des Virus nicht so effektiv wirksam sind, wie gegen andere. Diese These wurde nun durch eine Laborstudie, die im britischen Fachjournal The Lancet veröffentlicht wurde, bestätigt. Die Forscher analysierten dabei die impfstoffinduzierte Antikörperbildung gegen die neuen Corona-Mutanten nach einer Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer.
Geringere Wirksamkeit bei Beta- und Delta-Variante
An der Studie nahmen 250 gesunde Menschen im Alter von 33 bis 52 Jahren teil. Das Blut der Probanden wurde für die Studie auf Antikörper gegen das Coronavirus hin analysiert. Zum Zeitpunkt der Probenentnahme lag bei den Studienteilnehmern die erste Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer beziehungsweise die Zweitimpfung maximal drei Monaten zurück. Die Forscher suchten im Blut generell nach Antikörpern gegen das Coronavirus. Im zweiten Schritt wurde die Antikörperkonzentration gegen die einzelnen Virus-Varianten analysiert. Das Ergebnis: Nach vollständiger Immunisierung durch zwei Impfdosen bildeten sich bei den Probanden im Vergleich zum Impfschutz gegen den ursprünglichen Coronavirus, der in Wuhan erstmals diagnostiziert wurde, knapp sechs mal weniger Antikörper gegen die Delta-Mutation sowie fünf mal weniger gegen die Beta-Variante (Südafrikanische Mutante).
Wenig Schutz nach Erstimpfung
Die Blutproben der bisher nur einfach geimpften Studienteilnehmer wiesen sogar eine noch viel geringere Antikörperkonzentration auf:
- Bei 79 Prozent der analysierten Proben waren neutralisierende Antikörper gegen den ursprünglichen Virenstamm nachweisbar,
- bei 50 Prozent waren Antikörper gegen die Alpha-Variante (Britische Mutante) gebildet worden,
- lediglich 32 Prozent der Proben verfügten über Antikörper gegen die Delta-Variante,
- und magere 25 Prozent der Studienteilnehmer hatten Antikörper gegen die Beta-Variante gebildet.
Eine weitere Beobachtung der Forscher war, dass speziell bei älteren Menschen der Impfschutz gegen die Delta- und Beta-Variante geringer ist und die Antikörperkonzentration zudem mit der Zeit abnehmen. Daher empfehlen die Forscher, um einer vierten Corona-Welle vorzubeugen, dass der Abstand zwischen der Erst- und Zweitimpfung wieder verkürzt werden soll. Zudem legen die Daten nahe, dass vermutlich eine Auffrischimpfung im Herbst für viele bereits doppelt Geimpfte anstehe.
Die vollständige Studie ist hier abrufbar.
Spürhunde erschnüffeln Corona-Infektion
Malaria, Parkinson, Krebs und jetzt auch Corona: Hundenasen sind wahre Meister im Erschnüffeln von Krankheiten. Für eine aktuelle Versuchsreihe der London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM) wurden sechs Hunde so trainiert, dass sie alleine durch ein Schnüffeln an getragenen Socken oder T-Shirts eine Person, die sich mit dem Covid-19-Virus infiziert hat, erkennen. Mit einer Genauigkeit von 94 Prozent hat der Primus der Schnüffelbande – ein vierjähriger Labrador namens Tala – eine Corona-Infektion erkannt, und das sogar bei symptomlos Erkrankten.
Für die Studie schnüffelten die Hunde an Socken von 400 Probanden. Die Hälfte der Studienteilnehmer war zuvor positiv auf das Corona-Virus getestet worden, hatte aber einen symptomlosen oder sehr leichten Krankheitsverlauf. Die zweite Hälfte diente als Kontrollgruppe. Mit einer Erfolgsquote von 82 bis 94 Prozent haben die sechs eingesetzten Hunde dabei die Corona-Infizierten Probanden erkannt. Die gesunden Studienteilnehmer wurden mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 76 bis 92 Prozent aufgespürt.
Ende der lästigen Testerei?
Können die Vierbeiner also einen konventionellen Corona-Test ersetzen? Leider nein. Ein traditioneller PCR-Test ist nach wie vor der sicherste Nachweis einer Corona-Infektion. Was der Geruchssinn der Hunde allen Tests voraus hat, ist jedoch der Zeitfaktor. Denn selbst ein Antigen-Schnelltest, der bei asymptomatischen Krankheitsverläufen weniger verlässlich ist, benötigt rund 15 Minuten, bis er ein Ergebnis anzeigt. Der Einsatz von auf den Corona-Virus trainierten Spürhunden könnte sich daher zum Beispiel bei Menschenansammlungen wie an Flughäfen oder in Fußballstadien lohnen. Signalisiert ein Hund, dass jemand mit dem Corona-Virus infiziert ist, kann dies im zweiten Schritt mit einem PCR-Test verifiziert werden.
Fünf Praxis-Tipps für gute Raumluft
Innenräume gelten gemeinhin als die Hauptansteckungsquelle für Covid-19. Um das Infektionsrisiko in diesen Räumen möglichst gering zu halten, muss die Aerosolkonzentration gesenkt werden. Dies erreicht man durch einen Austausch der Raumluft mittels Lüften oder technischer Hilfsgeräte. In einem aktuellen Beitrag gibt die Zeitschrift Apotheken Umschau daher fünf Tipps, wie die Luft in geschlossenen Räumen möglichst sauber und virenfrei bleibt:
- Klimaanlagen mit Hepa-Filtern nutzen, da sie Aerosole zuverlässig aus der Luft filtern.
- Reinigung der Luft mittels UV-Desinfektion. Diese Form der Luftreinigung ist allerdings nur möglich, wenn sich im Raum keine Menschen aufhalten, da die kurzwellige UV-C-Strahlung als gesundheitsschädlich gilt.
- Einsatz von CO2-Messgeräten speziell in Klassenzimmern. Wenn dann eine kritische CO2-Konzentration erreicht wird, muss der Raum gelüftet werden.
- Nutzung von Verneblern mit Desinfektionsmitteln.
- Fenster auf und lüften, lüften, lüften!
Die Tipps der Apotheken Umschau decken sich also nahezu vollständig mit unseren Praxistipps zum richtigen Lüften. Deshalb gilt aktuell bei der Pandemie-Bekämpfung: Fenster auf und lass die Sonne rein!
Social-Media-Analyse: Die beliebtesten Corona-Expert*innen
Christina Rose hat jetzt im Fachmagazin iBusiness die Ergebnisse einer Social-Media-Analyse der Berlin School of Business and Innovation (BSBI) vorgelegt. In der Studie wurden für die EU-Staaten die einflussreichsten Influencer zum Thema Corona in den sozialen Medien erfasst. Als wichtigste Plattform erwies sich demnach Twitter. Der wichtigste Twitterati ist der Franzose Didier Raoult mit mehr als 800.000 Followern, gefolgt vom deutschen Virologen Christian Drosten (derzeit 755.000 Fans). Auf Instagram führt der deutsche Hendrik Streeck (43.000 Follower) das Ranking an, der auf Facebook immerhin Rang 3 belegt, hinter Roberto Burioni und Marc van Ranst.
Die Studie nennt weiterhin relevante Influencer für die Staaten mit den weltweit höchsten Infektions- und Impfraten.
Singende Kinder verbreiten ähnlich viele Aerosole wie sprechende Erwachsene
So jedenfalls lesen sich derzeit einige Artikel in manchmal mehr, manchmal weniger ernstzunehmenden Tages- und Boulevard-Zeitungen. Der Tenor – welch passendes Wortspiel – der Berichterstattung tendiert in die Richtung, dass von Kindern grundsätzlich eine geringere Verbreitungsgefahr von Viren in den ausgeatmeten Aerosolen ausginge. Ein Beitrag im Tagesspiegel sei hierzu exemplarisch zitiert. Dort heißt es: „…Singen bei Kindern ist mit Sprechen bei Erwachsenen zu vergleichen: Das zeigen Aerosol-Messungen von Charité und TU bei acht- bis zehnjährigen Chormitgliedern…“.
Experten zufolge handelt es sich bei solchen Annahmen jedoch um eine zu unvollständig dargestellte These, denn der grundsätzlich bei Kindern noch nicht vollständig entwickelte Atmungsapparat beispielsweise kann nicht annähernd die Luft- und damit Aerosolmengen ausstoßen wie der von Erwachsenen. Dass Kinder also durchaus potente Überträger von Viren sein können, sieht auch der bekannte Virologe Christian Drosten so und bezieht sich in einem Beitrag in der „Zeit“ auf beispielsweise unterschiedliche Testmethoden. Es würden demnach zum einen kleinere Tupfer verwendet, die „…weniger als halb so viel Probenmaterial einbrächten…“. Und alternativ zu den bekanntermaßen schmerzhaften tiefgehenden Nasenrachen-Abstriche würden „…oft einfache Rachenabstriche gemacht, in denen sich nochmals weniger Virus finde….“
Der Beitrag in der „Zeit“ erwähnt zudem, dass die daraus resultierende Schlussfolgerung, Kinder könnten somit ebenso ansteckend sein wie Erwachsene, in die Debatte um die mögliche Öffnung von Schulen und Kindergärten mit einbezogen wurde.
Influencer sollten Negatives über BioNTech/Pfizer schreiben – für 2.000 Euro
Französische Medien berichten über den Versuch Influencer dazu zu bewegen für 2.000 Euro Falschmeldungen über den Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer in Umlauf zu bringen. Zu den angesprochenen Influencern gehörte zum Beispiel der bekannte Twitterati Léo Grasset, dem auf YouTube mehr als eine Million Menschen folgen. Er berichtet: „Ich habe einen Vorschlag für eine Partnerschaft erhalten, die darin besteht, den Impfstoff von Pfizer per Video zu ruinieren. Riesiges Budget, Kunde, der inkognito bleiben will und das Sponsoring muss versteckt werden.“ Er sollte behaupten, dass die Todesrate nach einer Impfung durch den Impfstoff von BioNTech drei Mal so hoch sei, wie bei AstraZeneca.
Die Auftraggeber der Fake-Kampagne werden in Russland vermutet. Französische Journalisten haben die russische Agentur FAZZE, die wiederum zur Agentur AdNow gehört als Quelle identifiziert.
Quelle: https://de.euronews.com/2021/05/26/influencer-sollten-negatives-uber-biontech-posten-fur-2-000-euro
Aerosol-Papst gibt sechs Tipps zum Infektionsschutz in Innenräumen
Aerosol-Forscher Gerhard Scheuch hat der Fuldaer Zeitung ein Interview zum Thema Infektionsschutz in Innenräumen und Corona gegeben. Im Gespräch mit der Tageszeitung bezieht er unter anderem Stellung zum Nutzen von Plexiglas-Scheiben in Schulen und Supermärkte. Zudem gibt der sogenannte Aerosol-Papst sechs konkrete Tipps, wie man sich in Innenräumen vor einer Ansteckung schützen kann:
Sechs Tipps zum Infektionsschutz in Innenräumen
- Das Credo der Kontaktreduktion: Man solle sich mit möglichst wenigen Menschen treffen. Denn mit jedem zusätzlichen Kontakt steigt bekanntermaßen die Wahrscheinlichkeit, mit einer infektiösen Person in Kontakt zu treten und sich anzustecken.
- Je kürzer desto besser: Eine kurze Verweildauer in Innenräumen senkt das Infektionsrisiko. Wenn man mit einer infektiösen Person gemeinsam in einem geschlossenen Raum ist, stellt die Dauer, der man der potentiellen Infektionsgefahr ausgesetzt ist, eine entscheidende Rolle dafür, wie hoch das eigene Ansteckungsrisiko ist.
- Große Räume bevorzugen: Die Raumgröße hat einen direkten Einfluss auf die Aerosolkonzentration und somit auf das Infektionsrisiko. Zu dieser Bewertung kamen auch schon die Forscher der TU Berlin und haben hierfür den sogenannten situationsspezifischen R-Wert als Größe eingeführt. Ein ausführlicher Blogpost zu den wichtigsten Erkenntnissen der Studie ist im Lufthygienepro Blog abrufbar.
- Fenster auf und lüften, lüften, lüften!
- Raumluftreiniger: Wenn ein regelmäßiges Lüften nicht möglich ist, sind sogenannte Raumluftreiniger eine tolle Unterstützung, die Raumluftqualität hoch und virenfrei zu halten. Eine große Marktübersicht zu aktuell verfügbaren Raumluftreinigern ist hier abrufbar.
- Masken tragen.
Generell empfiehlt Scheuch also Bewährtes: das Einhalten der AHA-L-Regeln und v. a. eine Kombination aller Maßnahmen als effektiven Schutz vor Infektionen in Innenräumen.
Die in Supermärkten und Schulen oft verwendeten Plexiglasscheiben zum Schutz vor Infektionen sieht Scheuer jedoch kritisch. Hinter und zwischen den Scheiben sei eine gute Durchlüftung unter Umständen nicht möglich, da die Scheiben ein „Hindernis“ für den Luftdurchzug darstellen. Es können sich so sogenannte tote Stellen bilden, an welchen sich die Aerosole samt Viren anreichern können.
Das vollständige Gespräch mit Gerhard Scheuer ist hier abrufbar: www.fuldaerzeitung.de/fulda/corona-aerosole-plexiglas-scheiben-supermarkt-innenraum-gerhard-scheuch-interview-fulda-90658380.html
Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung – Vallox bringt Hochleistungsgerät für Schulen und Gewerbe
Die mangelnde Kapazität dezentraler, gut nachträglich einbaubarer Lüftungsgeräte reicht oftmals nicht aus, um das für Räume in Gewerbe bzw. in Schulen optimale Gerät installieren zu können. Vielleicht lohnt sich aber auch der Aufwand für eine Renovierung nicht.
Dafür bietet nun der finnische Hersteller Vallox das passende Gerät: Im Sommer 2021 ergänzt das Unternehmen laut eigener Aussage sein Produktportfolio um das airDIRECT 750 CC. Dieses Lüftungsgerät verfügt demnach über einen Wärmerückgewinnungs-Grad von bis zu 93 Prozent und wird einfach im Raum an der Außenwand aufgestellt. Das macht einen nachträglichen Einbau somit mehr als einfach.
Mit einer Luftleistung von 770 m3/h fällt das airDIRECT 750 CC grundsätzlich in die Kategorie zentraler Lüftungsgeräte. Eine aufwendige Peripherieverlegung in Boden oder Decke ist laut Herstellerangaben nicht erforderlich. „Ausgestattet mit CO2-Sensor und effizientem Filter für Pollen, Keime, Staub und Schmutz ist es ein ideales Gerät zum Nachrüsten“, verspricht Vallox. Zur Pressemeldung geht es >hier entlang<.
Illustration: Andrey Popov @ AdobeStock . com